Trotz des Altersunterschiedes von fast vierzig Jahren hat Justin Murisier einiges mit Abfahrts-Legende Roland Collombin (8. Weltcupsiege) gemeinsam. Beide sind 1,75 Meter gross, beide sind verwegene Draufgänger und beide stammen aus dem Val des Bagnes im Unterwallis. «Ich kenne Roland sehr gut, schliesslich steht sein Haus nur knapp zwei Kilometer von meinem Elternhaus entfernt. Er ist ein sehr netter Kerl» erzählt Murisier, der in diesem Winter nach zahlreichen Verletzungen den Anschluss an die Riesenslalom-Weltklasse wieder herstellen konnte (3 in Alta Badia, 5 in Adelboden).

Murisier hat tatsächlich Speed im Blut

Vor seinem Start in seiner Parade-Disziplin wird der gelernte Forstwart heute in der Kombination antreten. Dass sich der begnadete Techniker auch im Speed-Bereich wohlfühlt, ist allerdings nicht auf die Bekanntschaft zu Roland Collombin, der am Mittwoch seinen 70. Geburtstag feiern wird, zurückzuführen. Murisier hat wegen William Besse (52) wahrhaftig Speed im Blut. Der Triumphator der Lauberhornabfahrt 1994 ist der Cousin von Justins Vater Eddy. «Von meinem Papa hat William auch den imposanten Schnauzbart abgeschaut.»

Dass die Kombination in Cortina im Gegensatz zu den vergangenen Weltmeisterschaften nicht in Form von Abfahrt und Slalom, sondern Super-G und Slalom entschieden wird, stellt für Murisier genau wie für seine Teamkollegen Loic Meillard, Gino Caviezel und Luca Aerni einen grossen Vorteil dar. Murisier ist bei den letzten Super-G in Europacup regelmässig in die Top-20 gefahren. Und in Garmisch hat er beim letzten Weltcup-Super-G vor der WM die Punkteränge nur haarscharf verpasst.