Viele Jahre lang galt Corinne Suter als Trainingsweltmeisterin. In den Rennen stand sie sich dann oft selbst im Weg: zu viel Druck, Nervenflattern, Frust.
Im Januar 2019 änderte sich alles: Suter fuhr in Cortina d’Ampezzo auf Platz 4. So gut war sie zuvor nie gewesen. Teamkollegin Tina Weirather prophezeite: «Der Knopf ist aufgegangen. Und das könnte einen Ketchup-Effekt haben.»
Die Liechtensteinerin behielt recht, Suter startete durch. WM-Bronze, WM-Silber, zwei Weltcup-Podestplätze.
Die Arbeit im Kraftraum macht sich bezahlt
Sie legte die Fesseln der immensen Erwartungen ab. Und auch in dieser Saison ist die Schwyzerin glänzend unterwegs: In Lake Louise (Ka) wurde sie Zweite, Fünfte und Dritte. «Das ist ein super Start in den Winter», sagt sie.
So leicht Suter alles von der Hand geht: Es steckt enorm viel Arbeit dahinter – auch im Kraftraum. Da ist Suter eine der Fleissigsten. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrentinnen macht ihr das Gewichtstemmen sogar Spass.
«Schon als fünfjähriges Mädchen turnte ich im Kraftraum meines Vaters herum», sagt sie schmunzelnd. Dabei muss man wissen: Vater Bruno war schon immer sehr muskulös. Suter: «Meine Grundkraft liegt wohl in den Genen.»
Die Power kommt Suter auf der Piste zugute. Ihr Kondi-Trainer bei Swiss Ski, Peter Eichberger, ist begeistert: «Ob im Bereich Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit oder Beweglichkeit: Corinne ist in allen sportmotorischen Grundeigenschaften über dem 85-Prozent-Niveau.» Das heisst nichts anderes, als dass Suter körperlich überall top ist. Weirather formuliert es so: «Corinne ist eine Maschine.»
Ist Suter also fürs Skifahren geboren? Vielleicht. Eichberger ist überzeugt, dass sie auch in anderen Sportarten hätte durchstarten können. «Weil ihre Physis gepaart mit ihrem Arbeitseifer eine super Kombination ergibt.»
Am Wochenende kann sie dies beim Super-G von St. Moritz erneut unter Beweis stellen.