Das Podest:
1. Travis Ganong (USA) 1:53.71
2. Kjetil Jansrud (No) +0.38
3. Peter Fill (It) +0.52
So lief das Rennen: Was für eine Reaktion von Travis Ganong. Unmittelbar vor dem Start des US-Abfahrers zur Garmisch-Abfahrt stürzt dessen Teamkollege Steven Nyman, muss mit dem Helikopter weggeflogen werden. Der 28-jährige Kalifornier scheint sich trotz längerem Unterbruch davon nicht beeindrucken zu lassen, zeigt vor allem im unteren Teil eine ganz starke Leistung und lässt den im oberen Bereich starken Norweger Kjetil Jansrud hinter sich. Bestzeit und zweiter Abfahrts-Sieg im Weltcup!
Die Aufreger: Das Rennen auf der ohnehin knallharten Kandahar-Piste wird bei schwierigen Bedingungen zum Sturz-Festival. Neben Nyman stürzen auch der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der Kanadier Erik Guay und Kitzbühel-Überraschungsmann Valentin Giraud Moine (Fra). Bei Nyman besteht der Verdacht auf Kreuz- und Innenbandriss, Moine bricht sich beide Unterschenkel. Vor allem der Sturz des Franzosen sieht ganz übel aus. Auch Giraud Moine muss mit dem Helikopter weggebracht werden.
Die Schweizer:
5. Beat Feuz +0.66
9. Carlo Janka +1.05
11. Patrick Küng +1.30
17. Mauro Caviezel +2.30
19. Niels Hintermann +2.38
25. Urs Kryenbühl +2.68
28. Nils Mani +2.98
Nicht in den Top 30: 36. Ralph Weber +3.73
Richtig glücklich ist keiner der drei Schweizer Top-Abfahrer mit seinem Rennen. Doch vor allem die Leistung von Beat Feuz ist bemerkenswert. Eine Woche nach seinem bitteren Sturz in Kitzbühel, als er mit Bestzeit ausschied, fährt der Emmentaler wieder in die Top-Plätze. Mit Caviezel, Hintermann und Kryenbühl machen drei Spätstarter mit guten Klassierungen auf sich aufmerksam.
Die Stimmen: «Es ist schneller als gestern», sagt Patrick Küng zu «SRF». «Die Sprünge sind zum Teil extrem, gehen deutlich weiter als im Training. Ich habe das Rennen im unteren Teil vergeben, oben war es okay.»
Beat Feuz ging kurz nach Nymans Ausfall ins Rennen: «Zum Glück habe ich vor meinem Start nicht viele Stürze gesehen. Es ist ein sehr zähes Rennen, auf der Strecke ist es sehr dunkel. Man sieht keine Bodenwellen.» Für ihn ist klar: «Solche Stürze will man als Athlet nicht sehen. Natürlich gehört das Risiko zum Business. Aber der Kramer-Sprung zum Beispiel geht zu weit – obwohl wir Athleten nach dem Training schon gesagt haben, dass er abgetragen werden muss. Aber da ist nicht viel passiert.»
Kritische Worte findet auch Carlo Janka. «Man sieht im TV gar nicht, wie schwierig die Abfahrt heute ist. Die Sicht und die Piste sind alles andere als einfach.»
So geht es weiter: Am Samstag starten die Männer in Garmisch zu einer weiteren Abfahrt auf der Kandahar. Am Sonntag steht ein Riesenslalom auf dem Programm.