Gagnon liebt Ganong! Haben Sie den Unterschied erkannt? Er ist leicht zu überlesen. Die kanadische Slalom-Spezialistin Marie-Michèle Gagnon (27) und der US-Abfahrer Travis Ganong (28) haben fast den gleichen Nachnamen.
Es sind dieselben sechs Buchstaben, nur ihre Anordnung ist leicht anders. «Wir werden oft darauf angesprochen. Das ist wirklich witzig, aber letztlich purer Zufall», erzählt Travis.
Seit mehr als neun Jahren sind die beiden ein Paar. Trotzdem ist die WM in St. Moritz für sie ein doppelt spezieller Anlass. Denn: Normalerweise sehen sie sich im Winter selten, sind die Männer und Frauen doch ausser beim Weltcupfinale nie am gleichen Ort stationiert. «Es ist wunderbar, mit Travis hier in St.Moritz zu sein», sagt Marie-Michèle. «Wir unterstützen uns gegenseitig. Mir tut das gut, Travis gibt mir meinen inneren Frieden.»
Was für eine Liebeserklärung! Ganong ist gerührt: «Mir geht es ähnlich. Viele Fahrer sind meine Freunde, aber eben auch meine Konkurrenten. Und auch zu den Trainern gibt es eine Barriere.» Mit seiner Liebsten sei dies anders. «Mit ihr kann ich über alles sprechen.»
Die Liebe hilft sowohl Marie-Michèle als auch Travis. Letzterer ging zwar in Abfahrt und Super-G leer aus, doch das will nichts heissen. Denn ohne seine Freundin wäre der Garmisch-Sieger heute als Skifahrer nicht da, wo er ist – mitten in der Weltelite. Die beiden ergänzen sich: «Ich war immer der Lebemann, sie die akribische Arbeiterin. Sie hat mich gelehrt, hart zu mir zu sein. Ich dagegen habe sie etwas lockerer gemacht.»
Aber wie halten sie es eigentlich mit der körperlichen Liebe? Travis schmunzelt: «Beim Sex gibts keine Regeln. Ich denke nicht, dass er vor dem Wettkampf nützt. Aber bestimmt schadet er auch nicht.»