Selten war ein SRF-Sportpanorama so unterhaltsam. Ramon Zenhäusern zündet als Studiogast ein echtes Sprüche-Feuerwerk. Schon der Empfang der Doppelmeters ist frenetisch. Sofort wird klar: Der Slalom-Star ist ein echter Publikumsliebling. Und im Interview mit Moderator Jann Billeter zementiert er diesen Status noch.
Zum Beispiel, als das Gespräch auf das Thema Röhren aufkommt. Wie ein wildes Tier brüllt der 26-Jährige jeweils am Start. Ein Ritual, das er zusammen mit Sportpsychologe Frank Trötschkes entwickelt hat. «Aber er hat mir jetzt nicht gesagt: Du gehst an den Start und machst das wütende Tier.»
Zenhäusern erklärt, dass er mit dem Ritual in den wichtigen Tunnel kommt. Er wird extrem fokussiert, blendet alles aus. Etwa auch den Speaker, den er ansonsten hört. «Aber ich hoffe, die Leute denken nicht, ich sei total daneben», witzelt der Walliser. «Als ich das zum ersten Mal im TV sah, dachte ich, der Typ ist ja nicht ganz normal.»
Doch auch auf der Piste hat Zenhäusern schon gebrüllt. Als er in Kitzbühel unterwegs den Speaker hörte, begann der Silbermedaillengewinner von Pyeongchang auch unterwegs zu röhren.
Doch offenbar ist er nicht der einzige in der Familie, der ab und zu aus der Haut geht. Seine Mutter Beatrice ist ebenfalls zu Gast im Sportpanorama. Als sie einmal den Auftrag hatte, die zwei Läufe ihres Sohnes am TV mitzufilmen, sendete sie das Video mitsamt ihren Emotionen an Ramon.
Der kann kaum glauben, was er da mitkriegt. «Die ist mir fast draufgegangen», sagt Zenhäusern zur Freude des Publikums. «Die hat mich angefeuert, sich fast geschlagen, hatte ich das Gefühl. Aber es ist ja nur ein Rennen, es geht nicht um Leben und Tod.» (sme)