Simone Wild. Der Name ist Programm. Oder? Nein! Die 24-jährige Zürcherin aus Adliswil ist die Ruhe in Person, wirkt immer kontrolliert, manchmal gar etwas scheu. Aber: Am Samstag muss Wild für einmal doch wild werden! Der Riesenslalom auf der Lenzerheide GR ist ihre allerletzte Chance, um noch auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Dafür muss Wild mindestens den 7. Schlussrang herausfahren.
«Ich bin auch schon Siebte geworden», sagt Wild ungewohnt keck. Wobei sie natürlich recht hat. Vor gut einem Jahr erreicht sie in Sestriere (It) mit Platz 7 ihr bisheriges Top-Resultat. Bloss: Es spricht wenig dafür, dass so ein Exploit wieder gelingen wird. Das weiss auch Simone. «Meine Chance dafür beträgt wohl weniger als ein Prozent», meint sie schmunzelnd.
Doch wo liegen die Ursachen dafür, dass die zweitbeste Schweizer Riesenslalom-Fahrerin der letzten Saison in diesem noch nie über den 21. Rang hinaus kam? Erstens: Die Materialabstimmung stimmte lange nicht, Wild kam mit ihrem neuen Skischuh nicht zurecht – jetzt fährt sie wieder das bewährte Modell. Zweitens: Vor der Saison erlitt sie einen Bruch am Schienbein. Nichts Gravierendes, aber sie musste halt doch pausieren. Und drittens: Da Wild im Weltcup nur Riesenslalom fährt, fehlt ihr eine weitere Diszplin, um nach Enttäuschungen wieder Moral zu tanken.
Ob es unter diesen Voraussetzungen doch noch für Pyeongchang reichen wird? Fraglich. «Aber sag niemals nie», so Wild.