Henrik Kristoffersen platzt in Wengen der Kragen. Am Sonntag will der Norweger am Lauberhorn zwischen den beiden Slalom-Läufen den Kurs besichtigen. Doch dann geht ihm plötzlich der Kroate Filip Zubcic gehörig auf die Nerven. «Du stehst auf der Mitte des fucking Kurses!», ruft er ihm nach einem Aufeinandertreffen zu. Trashtalk im Slalom!
Was ist passiert? Gegenüber «SRF» gibt Kristoffersen Auskunft. Sein Problem ist, dass viele Fahrer während der Besichtigung im Weg stehen, wenn sie sich den Kurs einprägen.
«So viele Leute stehen da rum. Sie visualisieren die Strecke, haben die Augen zu und stehen mitten auf der Linie», ärgert sich Kristoffersen im sympathischen österreichisch-norwegischen Dialekt. «Warum können sie die Linie nicht verlassen? Das ist so respektlos! Da bin ich wirklich verärgert.»
Es wäre eigentlich so einfach, ist der 25-Jährige überzeugt. «Man kann einfach zwei Meter zurückstehen. Dann könnte der nächste kommen. Aber sie stehen mitten auf der Linie. Das geht nicht!»
Interviewer Paddy Kälin ist sichtlich verdutzt. Mit einem solch grossen Ärger hat er bei Kristoffersen sicherlich nicht gerechnet.
Sportlich läufts Kristoffersen
Dieser dürfte sich wohl mittlerweile auch wieder beruhigt haben. Den Slalom-Klassiker in Wengen beendete Kristoffersen als Zweiter hinter Clement Noel. Zudem führt er nach dem Lauberhorn-Wochenende den Gesamtweltcup und den Slalomweltcup an. (sme)