Eigentlich ist Beat Feuz ein bekennender Streif-Fan. 2016 hat er auf der wohl schwierigsten Abfahrt der Welt den zweiten Rang belegt. Und im letzten Winter fuhr er mit rund sieben Zehntel Vorsprung auf den späteren Sieger Dominik Paris über die Hausbergkante, bis er kurz vor dem Ziel im Fangzaun landete.
Nach diesem Crash war er aber nicht so sauer wie heute Morgen nach seiner Rückkehr an den Hahnenkamm. 2,69 Sekunden verliert der Emmentaler auf die Bestzeit des Südtirolers Christof Innerhofer.
Das ist aber nicht der Grund, warum dem «Kugelblitz» nach der Zieldurchfahrt der Kragen platzt. «Ich muss jetzt ganz ehrlich zu den Kitzbühlern sein, weil so geht es einfach nicht», poltert der Abfahrts-Weltmeister los und geht dann ins Detail: «Das Licht war in diesem frühen Training schlecht und die Sprünge sind miserabel gebaut. Sie geraten deshalb viel zu weit und viel zu hoch. Bei diesen Sprüngen fehlt vor allem ein richtig schöner Vorbau. Es ist vergleichbar mit einem Freestyler, der in eine Halfpipe kommt und ohne etwas zu tun einen Rückwärtssalto macht.»
Das finale Fazit des Abfahrts-Weltmeisters: «Bis und mit Wengen wurde die Sicherheit über alles andere gestellt. Deshalb kann es schon gar nicht sein, dass wir ausgerechnet in Kitzbühel bei derart gefährlichen Bedingungen fahren.» Athleten-Sprecher Aksel Svindal pflichtet seinem Lauberhorn-Besieger Feuz bei: «Die Sprünge sind in diesem Training zu hoch gegangen.» Und der Norweger doppelt nach: «Ich bin froh, ist die Wetterprognose so schlecht. Dann muss ich nicht so oft hier runterfahren.»
Fortsetzung folgt ...