Zwei Tage vor ihrem 26. Geburtstag platzt Anna Fenninger der Kragen. Sie und der österreichische Skiverband (ÖSV) liegen sich erneut in den Haaren.
Dieses Mal gehts um ein Werbeinserat: Mercedes-Benz Österreich unterstützt Fenninger bei ihrem Engagement für die Laureus-Foundation. Und hat deshalb ein Inserat mit der zweifachen Gesamtweltcup-Gewinnerin in einer Werbung veröffentlicht.
Das Problem: Der ÖSV spannt mit Mercedes-Konkurrent Audi zusammen.
Der Clan der Salzburgerin behauptet, den ÖSV über die Vorgehensweise informiert zu haben. Der nationale Skiverband streitet dies ab.
Fenninger wendet sich nun via Facebook an ihre Fans. Ihre Mitteilung in der Original-Version:
«7 Stunden an einem runden Tisch bespricht man Punkt für Punkt inklusive dem Laureus/Mercedes-Thema. Die Herrschaften zeigen sogar Verständnis und doch ist wieder alles ganz anders. Jetzt verstehe ich auch, warum neutrale Personen an diesem Tisch nicht erwünscht waren.
Wenn man an einem Punkt angelangt ist und merkt, dass man jahrelang hintergangen wird, versprechen nicht eingehalten worden sind, sich fügen ohne Argumentation täglich Brot ist, Wertschätzung gegenüber Frauen an frühere Zeiten erinnert, dass alle nach der Pfeife von nur einem einzigen tanzen müssen, ist man erfolgreich – muss man geben – man wird hin und her gereicht – und am Ende des Tages? Das Ergebnis? Ein stolzer Tiroler, der die Hände nicht mehr runter bekommt.
3 Jahre habe ich versucht, demokratisch vorzugehen – Lösungen zu finden – ohne Erfolg! Irgendwann stellt man sich eine Grundsatzfrage: Füge ich mich dem System? Sollte ich akzeptieren, dass man als Frau immer zurückstecken muss? Ich bin immer schon meinen eigenen Weg gegangen. Habe auch ausserhalb vom «system» meine Entscheidungen getroffen. Sonst wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin. Die Kombination machts aus.
Nun – auch dieses Mal habe ich mich nicht für den leichten Weg entschieden – mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich für meine persönlichen Rechte kämpfen muss. Am Ende des Tages stehe ich mit Sicherheit mit reinem Gewissen da – denn Ehrlichkeit ist nie verkehrt. Leider können mit der Wahrheit manche nicht umgehen. Sie tun alles um mich fertig zu machen und sind am besten Weg dazu.
An diesem Punkt stelle ich mir die Frage? Sind Wahrheit und Ehrlichkeit heute nichts mehr wert? Ist das doch nicht der richtige Weg? Viele da draussen denken meine Intention ist Geld – na klar, es wird auch so dargestellt.... wenn ich aber nur eine Sekunde an Geld denke, werde ich im Sport nicht mehr erfolgreich sein. Diesen Satz sollte sich jeder Sportler, der erfolgreich werden möchte, gut einprägen. Normalerweise will ich mich nicht rechtfertigen und ich habe das auch nicht nötig.
Ich bin ein bescheidener Mensch, der nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Meine Prinzipien im Leben sind ganz einfach: Ehrlichkeit, Respekt gegenüber anderen, Gerechtigkeit, Loyalität und Tolleranz. Genau diese Prinzipien sind es, die mich zur Zeit in Schwierigkeiten bringen.... Da fragt man sich, was ist heute noch richtig?
Was auch immer passiert – ich kann immer mit reinem Gewissen in den Spiegel schauen.
Wenn wir ehrlich sind, zählt meine Meinung nicht – mir wird sowieso das Wort im Mund umgedreht. Ehrlichkeit hat hier keinen Platz – ich bin müde und kann nicht mehr. Ich habe all diese Lügen satt!»
PS: Mercedes-Benz Österreich hat angekündigt, die Kampagne mit Fenninger zu stoppen.