Es ist wie verhext. Seit Jahren zählt Fabienne Suter (30) zu den technisch versiertesten Athletinnen im Ski-Zirkus. Doch an fünf Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen hat es nie zu einem Podest-Platz gereicht – und das, obschon sie acht Mal in die Top 10 fuhr. Suter: «Ich werde von allen darauf angesprochen. Es wäre schön, wenn es jetzt endlich klappt. Aber erzwingen kann man im Skisport nichts.»
Auf den ersten Blick spricht nicht vieles dafür, dass sie den Fluch heute beenden kann. Ihr bisher bestes Super-G-Resultat ist ein 14. Platz in Cortina. Ausgerechnet bei diesem Rennen verletzte sich ihre Zimmer- und Marken-Kollegin Dominique Gisin. Ein herber Verlust für sie: «Leider gehört es zu unserem Job, dass wir uns mit solchen Dingen abfinden müssen. Aber ehrlich gesagt, es ist mega schade, dass sie fehlt. Es ist Scheisse.»
Trotz dieser Widrigkeiten zählt Suter heute zu den Medaillen-Anwärterinnen. Denn bei ihren zwei Ausfällen in Val d’Isère und St. Moritz war sie auf Podestkurs. Sie hat so viel Routine wie keine andere Athletin von Swiss-Ski, sagt: «Weltmeisterschaften sind zwar immer noch etwas Spezielles für mich. Aber so nervös wie bei meinen ersten Teilnahmen bin ich sicher nicht mehr.»
Die Durststrecke bei Grossanlässen soll heute ein Ende nehmen. Suti: «Ich weiss, dass es hier funktionieren kann.» Sie hat gute Erinnerungen, fuhr in Beaver Creek auch schon aufs Podest. Wohl auf der «Birds of Prey», «der Männerstrecke», wie sie betont. Doch auch die Frauen-Strecke, die «Raptor» – mit ihren steilen, technisch anspruchsvollen Passagen – liege ihr, wie Cheftrainer Hans Flatscher betont.
Es ist an der Zeit, den Fluch zu durchbrechen.