Ex-Lauberhornsieger Toni Bürgler (58)
Jetzt ist er Pferde-Flüsterer

35 Jahre nach seinem Lauberhornsieg ist Toni Bürgler immer noch im Rennsport tätig. Mit viel Hafer statt Skiwachs.
Publiziert: 11.01.2016 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:28 Uhr
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Pferdeliebhaber: Statt auf Skirennpisten ist Toni Bürgler heute auf Pferderennbahnen unterwegs, vor allem in Frankreich.
Foto: Benjamin Soland
Marcel W. Perren (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Seit acht Jahren lebt der Vater von EVZ-Goalgetter Dario Bürgler hauptsächlich in der Nähe von Paris. Vor allem wegen seiner Lebensgefährtin. Die erfolgreiche Amazone Brigitte Renk betreibt im malerischen Dorf Avilly-St-Léonard in der Picardie einen Rennstall mit 22 Vollblut-Pferden.

Der gebürtige Schwyzer Bürgler fühlt sich hier wie Gott in Frankreich – in einem fast 300 Jahre alten Landhaus. «Der Eiffelturm ist zwar nur 45 Minuten von hier entfernt, aber vom Lärm und der Hektik der Grossstadt spüren wir nichts. Es ist wie im Paradies!»

Und das, obwohl der Lauberhorn-Champion von 1981 einräumt, dass das Leben hier gefährlicher sein kann als früher auf der Abfahrts-Piste. Toni: «Wenn du bei der Arbeit mit den Pferden einen Fauxpas begehst, kann das gröbere Folgen haben als ein Linienfehler auf der Skipiste. Ich habe schon Schläge kassiert, die zu dicken blauen Flecken geführt haben.»

Der 58-jährige Ski-Altmeister ist im Betrieb seiner Herzdame der Edelknecht. «Als gelernter Maurer bin ich natürlich vor allem für die handwerklichen Arbeiten verantwortlich – ich bin Maurer, Gipser, Elektriker und Sanitär-Installateur in einer Person. Ich gehe aber auch mit den Pferden aufs Laufband oder miste die Boxen aus.»

Nur etwas macht Toni nicht: «Ich habe in meinem Leben schon viel Blödsinn angestellt, aber ich werde ganz sicher nie ein Rennpferd reiten. Dazu bin ich mit meinen 95 Kilo viel zu schwer, ein durchschnittlicher Jockey bringt 55 Kilo auf die Waage.»

Tonis Schatz Brigitte war eine sehr erfolgreiche Rennreitern. Die Tochter von Dölf Renk (gilt mit 433 Siegen als erfolgreichster Amateur-Reiter der Geschichte) gewann dreimal das französische Championat für Berufsreiterinnen. Aber seit einem Trainingssturz bestreitet sie selber keine Rennen mehr, dafür feiert sie beachtliche Erfolge als Besitzerin und Trainerin der Pferde.

Zu den Top-Verdienern auf dem Gestüt gehört Tonis Liebling Balaythus: «Er hat bereits rund eine halbe Million Euro Preisgeld erlaufen. Beim prestigeträchtigen Prix de l’Arc de Triomphe hat er dank seiner enormen Endschnelligkeit als 33:1-Aussenseiter das Eröffnungsrennen gewonnen.»

Bürgler betätigt sich im Garten seines Pferde-Paradieses übrigens auch regelmässig als Grillmeister. Rossfleisch landet bei ihm aber nie auf dem Rost: «Das ist für mich unvorstellbar, solch edle Tiere zu essen. Wenn unsere Pferde den Anforderungen im Rennsport nicht mehr genügen, suchen wir für sie Plätze, wo sie nie auf dem Teller landen.»

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