Aus Schweizer Sicht ist der Bann für diese Weltcup-Saison gebrochen. Im letzten Rennen in Nordamerika triumphiert Lara Gut wie schon im Vorjahr im Super-G in Lake Louise.
Die 23-jährige Tessinerin holt sich den ersten Schweizer Ski-Erfolg in diesem Winter auf eindrückliche Weise – Lara siegt mit 0,37 Sekunden Vorsprung vor Lindsey Vonn.
Mit dem Triumph vergrössert Lara ihre Sammlung an Cowboy-Hüten, die in Lake Louise jeweils die drei Podestfahrer als Geschenk erhalten. Den diesjährigen Hut nimmt die Schweizerin im Handgepäck im Flugzeug mit nach Hause.
Lara freut sich auf die Rückkehr aus Calgary und schreibt am Sonntagabend auf Facebook: «Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.» Einen Monat lang waren die Ski-Stars nun in Übersee für die Rennen und die Trainings unterwegs.
Im Gesamtweltcup ist Lara Gut auf Platz zwölf und mit ihren 149 Punkten die klar beste Schweizerin vor Michelle Gisin (25. Rang, 61 Punkte). Schon weit enteilt ist Leaderin Tina Maze (380 Zähler).
Gisin noch nicht in Schwung
Noch nicht nach Wunsch läuft es bisher Michelles Schwester, Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin. Die Engelbergerin hat es in bisher fünf Rennen weder im Riesenslalom noch in der Abfahrt oder im Super-G in die Top Ten geschafft. Als Bestresultat steht diesen Winter ein 13. Platz in der ersten Lake-Louise-Abfahrt zu Buche.
Dominique hat den Optimismus nicht verloren und meint vor der Abreise: «Die erste Speedwoche verlief enttäuschend. Es gab aber auch schnelle Abschnitte, nun heisst es diese Teile auszubauen und das Puzzle immer weiter zu vervollständigen.»
Einen ersten Schritt nach vorne kann Gisin kommendes Wochenende im schwedischen Are machen. Die Skistation im Norden springt ein, weil es im geplanten Rennort Courchevel zu wenig Schnee hat. Auf dem Programm steht am Freitag je ein Frauen- und ein Männer-Riesenslalom, sowie am Samstag und Sonntag je ein Slalom.
Die weiteren Rennen sind noch auf unsicheren Beinen. Weil die Schneesituation in ganz Europa noch kritisch ist, sind derzeit auch die Wettkämpfe in Gröden (Männer) sowie Val d’Isère (Frauen) ab dem 18. Dezember gefährdet.
FIS-Damen-Renndirektor Atle Skaardal sagte in Lake Louise: «Für die letzte Abfahrtswoche vor Weihnachten haben wir im Moment keinen Plan B.»