Das erste Ausrufezeichen in seiner Karriere setzte Silvan Zurbriggen einst als «Zick-Zacker» – bei der Heim-WM 2003 in St. Moritz gewann der damals 21-Jährige hinter Ivica Kostelic Slalom-Silber!
Im Dezember 2007 schien Zurbriggens Karriere nach dem Sprung über die Grödener Kamelbuckel beendet. «Zurli» erlitt nach einem Horror-Crash Totalschaden am linken Knie, die erste Diagnose des Doktors klang damals ultimativ: «Mit diesem Knie werden Sie nie mehr Leistungssport betreiben können.»
Zurbriggen aber kämpfte sich zurück und wurde 2010 mit Kombi-Bronze bei Olympia in Vancouver belohnt. Nachdem er zehn Monate später ausgerechnet auf der Saslong in Gröden seinen ersten Einzelsieg in einer Abfahrt realisierte, traf der einst so begnadete Kombinierer aber eine Entscheidung, die gemäss Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann Silvans sportlichen Untergang einleitete – der Briger fokussierte sich voll auf die Speed-Disziplinen.
Nur noch vier Top-10-Plätze in den letzten vier Jahren
Lehmann sagte damals zu BLICK: «Seit Silvan den Schwerpunkt auf die schnellen Disziplinen legt, sind seine Resultate in der Abfahrt und im Super-G schlechter als in seinen Zeiten als Slalom-Spezialist. Gleichzeitig fährt er jetzt so schlecht Slalom, dass er auch in den Kombinationen nicht mehr zur Spitze gehört.»
Die Statistik untermauert Lehmanns These: Zurbriggen fuhr in den letzten vier Jahren lediglich vier Weltcup-Top-Ten-Plätze ein. Und weil er zudem seit Jahren von Rückenproblemen geplagt wird, zieht er jetzt mit 34 Lenzen, wie von BLICK angekündigt, den sportlichen Schlussstrich. Er wird im September mit einem Praktikum als Bankangestellter beginnen.