Niels Hintermann zählt zu den besonders eloquenten und redseligen Zeitgenossen. Doch jetzt fällt dem Zürcher, der im vorletzten Winter in sensationeller Manier die Lauberhorn-Kombination gewonnen hat, das Sprechen schwer. Sein Kollege Gian Luca Barandun verunglückte am Sonntagmorgen bei einem Gleitschirmflug im Bünderland tödlich.
«Die Nachricht vom Tod von Gian Luca Barandun hat mich ziemlich aus der Fassung gebracht», sagt Hintermann mit gebrochener Stimme. Hintermann hat in der Vergangenheit mit dem elf Monate älteren Barandun besonders viel Zeit verbracht: «Bis im Frühling 2017 hatten wir denselben Servicemann, danach haben wir in Magglingen gemeinsam die Sportler RS absolviert.»
«Niemand hat härter trainiert»
Hintermann beschreibt den Bündner «als besonders glücklichen Menschen. Er hat nie auch nur im Ansatz über irgendetwas gemotzt». Legendär sei auch Baranduns Einsatz im Training gewesen. «Ich kenne niemanden, der härter trainiert als es Gian Luca getan hat», erzählt Hintermann.
Heute hätten Hintermann und Barandun gemeinsam zu einem Schneetraining auf der Diavolezza einrücken sollen. Doch nach Baranduns tödlichem Gleitschirm-Unfall wird auch der Rest der Mannschaft in dieser Woche keine Ski anschnallen. Hintermann: «Stattdessen möchte sich das Team in den nächsten Tagen irgendwo versammeln, damit wir gebührend von Gian Luca Abschied nehmen können.»