Seit dem Kvitfjell-Super-G vom letzten Sonntag ist es fix: Marco Odermatt gewinnt zum dritten Mal in Folge den Gesamtweltcup. Der Rekordmann in dieser Sparte ist der Österreicher Marcel Hirscher (34), der die grosse Kugel achtmal in Serie geholt hat (2012 bis 2019).
Mit einem herausragenden Saison-Schlussspurt könnte Odermatt, der Jahrhundert-Athlet aus dem Kanton Nidwalden, jedoch Marken erreichen, von denen selbst der grosse Hirscher nur träumen konnte. In der Kategorie Weltcupsiege in einer Saison hat Odermatt im vergangenen Winter mit 13 Erfolgen mit Hirscher (2017/18), dessen Landsmann Hermann Maier (51, 2000/01) und dem Schweden Ingemar Stenmark (67, 1978/79) gleichgezogen. In der laufenden Saison hat Odermatt zehn Vollerfolge eingefahren.
Weil der dreifache Schweizer Sportler des Jahres voraussichtlich bis und mit dem Weltcup-Finale im österreichischen Saalbach-Hinterglemm noch sieben Wettkämpfe bestreiten wird (fünf in seiner Parade-Disziplin Riesenslalom), spricht einiges dafür, dass er in diesem Männer-Ranking zur alleinigen Nummer 1 avancieren wird. US-Ski-Queen Mikaela Shifffrin hält mit 17 Triumphen 2018/19 den Frauenrekord.
Der eigene Punkterekord wackelt
In der Rubrik Saison-Podestplätze hat Odermatt im Vorjahr mit 22 die Bestmarke von Hermann Maier (Saison 99/2000) egalisiert. Weil der Riesenslalom-Olympiasieger und zweifache Weltmeister im laufenden Weltcupwinter 17-mal den Sprung auf das Podest geschafft hat, könnte er bis am 24. März dem «Herminator» auch in dieser Spezialwertung den Rang ablaufen.
Den Männer-Weltpunkterekord hat Odermatt Maier (2000 Punkte im Winter 1999/2000) bereits im vergangenen März mit 2042 Zählern entrissen. Aktuell hat der 26-Jährige 1602 Punkte auf dem Konto. Das heisst im Klartext: Im Optimalfall könnte Odermatt heuer 2302 erzielen. Die geschlechtsübergreifende Bestmarke von Tina Maze könnte er damit aber nicht knacken. Die Slowenin hat 2012/13 2414 Zähler gesammelt.
Rekordvorsprung zeichnet sich ab
Dafür könnte der Buochser als der Mann in die Geschichte eingehen, welcher den Gesamtweltcup mit dem grössten Vorsprung gewinnt. Für die bislang heftigste Differenz hat vor 23 Jahren «Herminator» Maier gesorgt, als er sich im Duell um den grossen Kristall mit 743 Punkten Vorsprung durchsetzte.
Odermatt liegt aktuell sogar 918 Zähler vor dem angeschlagenen Franzosen Cyprien Sarrazin (Wadenverletzung). Manuel Feller weist als Dritter einen Rückstand von 933 Punkten auf. Und wenn sich Odermatt neben der grossen Kugel auch die kleine Abfahrts-, Super-G-, und Riesenslalom-Kugel sichern sollte, käme das einem Meisterstück gleich, das zuvor nur zwei Giganten geschafft haben: der Walliser Pirmin Zurbriggen (61, 1986/87) und Hermann Maier 1999/2000 sowie 2000/01.