Er gehört zu den wichtigsten Säulen im Umfeld von Abfahrtsweltmeister und Wundermann Beat Feuz. Der Österreicher Sepp Brunner hat als Trainer den Kugelblitz nach seinem schweren Knieschaden im Herbst 2012 mit dem perfekten Coaching in einer aussichtlos anmutenden Phase zurück an die Weltspitze geführt. Feuz sagte in der Vorbereitung auf seine Comeback-Saison 2013/14: «Keiner kennt mein Knie so gut wie Sepp, deshalb ist er für mich ein absoluter Glücksfall. Weil er genau weiss, welche Belastung dem Knie zugemutet werden kann.»
In Zukunft muss unser Abfahrts-Weltmeister aber ohne seinen «Goldschmied» auskommen. Warum? Brunner, der 2001 auch Sonja Nef trotz einem lädierten Knie zur Weltmeisterin geformt hat, wird vor der Abreise vom Weltcup-Final in Aspen von Swiss Ski-Alpinchef Stephane Cattin und Männer-Chef Tom Stauffer abserviert!
Brunner will sich über die von Cattin ausgesprochene Begründung nicht äussern. Dafür melden sich mehrere Team-Insider hinter vorgehaltener Hand zu Wort. Und bestätigt: Cattin hat Brunner mitgeteilt, dass man ihn wegen einer kritischen Äusserung gegen die Swiss Ski-Führung Ende Januar im BLICK nicht weiterbeschäftigen werde.
Rückblick: Am 21. Januar deckt BLICK das miese Spiel von Swiss Ski mit den Amerikanern auf. Männer-Chef Tom Stauffer hat mit US-Alpindirektor Patrick Riml im Winter 2015/16 vereinbart, dass die Amis mit den Schweizern auf der WM-Strecke in St. Moritz trainieren dürfen. Als Gegenleistung für die Einladung der Amerikaner, ihr Trainingscamp in Copper Mountain nutzen zu dürfen.
Doch im Vorfeld der WM erteilt die Verbandsführung den Amerikanern kurz vor dem vereinbarten Trainings-Termin im Engadin Pistenverbot. Carlo Janka kritisiert das böse Foul der Verbands-Führung am 23. Januar öffentlich.
Am Tag danach legt Trainer Brunner im BLICK-Interview nach: «Das Verhalten gegenüber den Amerikanern ist nicht in Ordnung. Im Gegenzug werden sie uns in Zukunft in Copper Mountain nicht mehr trainieren lassen. Ich habe deshalb unseren Chefs schon mitgeteilt, dass sie im nächsten November vor die Mannschaft stehen können um ihnen zu erklären, warum wir keine guten Trainingsbedingungen mehr haben.»
Wegen diesen kritischen Worten steht einer der erfolgreichsten Trainer in der Schweizer Ski-Geschichte jetzt ohne Job da.