Mikael Shiffrin fährt längst nicht mehr nur, um einzelne Rennen zu gewinnen. Die Ski-Dominatorin fährt vielmehr in die Geschichtsbücher – und das mit noch nicht einmal 23 Jahren.
Der US-Star fliegt von Rekord zu Rekord, lässt eine Legende nach der anderen stehen. Aktuell voll in ihrem Visier: Legende Vreni Schneider (53)!
Den ersten Siegesrekord hat Shiffrin unserem Vreni bereits abgejagt. Dank dem Sieg in Flachau am Dienstag hat sie die ersten fünf Rennen 2018 gewinnen können. Zuvor teilte sie sich den Rekord mit Schneider.
Vreni gewann 1989 die ersten vier Rennen des Jahres. Dann folgte eine Abfahrt, weshalb die Serie der Technik-Spezialistin riss. Auch Shiffrin verzichtet nun auf die Speed-Rennen vom Wochenende in Bad Kleinkirchheim, womit die neue Rekord-Serie endet.
Vorteil ganz auf Seiten Shiffrins
Shiffrin ist aber auf bestem Weg, einen noch viel grösseren Rekord von Vreni an sich zu reissen. Bisher ist Schneider die absolute Siegeskönigin des Ski-Weltcups. 14 Siege hat sie in der Saison 1988/89 eingefahren, das ist einsame Spitze. Lindsey Vonn folgt mit 12 Siegen auf Rang zwei (2011/12).
Shiffrin steht aktuell bei zehn Siegen, hat aber bis Ende Saison noch acht technische Rennen auf dem Plan plus die schnellen Speed-Disziplinen, wo sie je nach Ort auch Erfolgschancen hat.
Ihr Vorteil gegenüber Schneider: Heute stehen deutlich mehr Wettkämpfe im Weltcup-Kalender als noch vor 30 Jahren und neu sind auch Rennen wie der City-Event oder der Parallel-Riesen.
Für Miller ist Shiffrin die Beste aller Zeiten
Shiffrin befasst sich aktuell noch nicht mit der Rekordjagd. Im Kopf hat sie aber bereits Pyeongchang im Februar. «Ich gebe zu, es gibt Momente, da denke ich an die Olympischen Spiele, und dass ich eine Chance habe, zwei, drei oder vier Medaillen zu gewinnen. Aber es ist wirklich, wirklich schwierig», meint Shiffrin letzte Woche in Zagreb.
Einen grossen – gewagten – Vergleich zieht Shiffrins Landsmann und Ex-Skistar Bode Miller. «Ich denke, sie ist wahrscheinlich der beste Skirennläufer, den ich je gesehen habe, männlich oder weiblich», sagt Miller. Einen Schritt dazu würde sie mit dem Knacken von Schneiders Rekord gewiss machen.