Nach dem Wetter-Desaster am Matterhorn zeichnet sich nun auch für die Veranstalter des Speed-Klassikers in Beaver Creek (USA) die Höchststrafe ab! Die am Freitag geplante Abfahrt musste wegen zu viel Neuschnee und schlechter Sicht abgesagt werden. Und die Wettervorhersagen für die nächsten Tage machen wenig Hoffnung, dass auf der «Birds of Prey» am Samstag eine Abfahrt und am Sonntag ein Super-G ausgetragen werden können.
«Für den Samstag kündigen uns die Wetterfrösche starken Wind an, der Sonntag soll auf der Piste wie auf der Strasse zu einem kompletten ‹Wild Day› verkommen», erzählt FIS-Renndirektor Markus Waldner. Und die Chance, dass sich die Wetter-Experten in Colorado irren, ist laut Waldner sehr gering. «In dieser Woche war das Wetter bis jetzt jeden Tag genau so, wie es von den Meteorologen am Montag angekündigt wurde».
Der Weltcup-Kalender lässt fast kein Platz für Ersatzrennen
Und somit zeichnet sich auch ab, dass in diesem Winter einige Abfahrten ganz gestrichen werden. Von den zwei abgesagten Abfahrten in Zermatt, kann wohl nur eine (in Gröden) nachgeholt werden. Und einen Ersatzort für Beaver Creek gibt es im Dezember und im Januar nicht. «Wir legen grössten Wert darauf, dass die Athleten, insbesondere die Allrounder, nicht die Belastungsgrenze überschreiten», betont Waldner. «Und weil wir im Dezember zwischen Val-d’Isère und Bormio bereits fünf Rennen in fünf Tagen in Gröden und Alta Badia auf dem Programm haben, können wir in dieser Phase unmöglich weitere Wettkämpfe einbauen. Und im Januar ist das Programm mit den Klassikern in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming genauso dicht.»
Deshalb sieht der FIS-Rennleiter für diesen Winter nur noch einen Tag, an dem eine Abfahrt nachgeholt werden könnte. «In Kvitfjell haben wir bis jetzt für das Wochenende vom 17 und 18. Februar eine Abfahrt und ein Super-G geplant. Möglich, dass wir in Norwegen am Freitag eine zusätzliche Abfahrt einbauen werden.»
FIS-Direktor fordert mehr Flexibilität vom TV
Für den Südtiroler Waldner steht schon jetzt fest, dass man für die Zukunft neue TV-Verträge aushandeln muss. «Am Donnerstag wäre das Wetter in Beaver Creek ideal gewesen, um eine Abfahrt durchzuführen. Aber das war nicht möglich, weil sich die Fernsehverträge auf Freitag, Samstag und Sonntag reduzieren. Deshalb müssen wir uns künftig mehr Spielraum schaffen. Wir sollten uns im Skisport ein Beispiel bei den Seglern nehmen – die segeln dann, wenn der Wind am stärksten ist.»