Dramatischer Madonna-Slalom
Aerni-Traum und Hirscher-Horror

Der Emmentaler Luca Aerni egalisiert mit Rang 5 sein bestes Weltcup-Ergebnis. Marcel Hirscher schäumt vor Wut, weil er während der Fahrt fast erschlagen wird!
Publiziert: 22.12.2015 um 22:08 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:51 Uhr
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Stark! Luca Aerni fuhr ihm 2. Lauf vom 26. auf den 5. Rang.
Foto: REUTERS
Von Marcel W. Perren aus Madonna di Campiglio

Als Marc Berthod im Januar 2007 in Adelboden im zweiten Lauf vom 27. auf den 1. Rang fuhr, war Luca Aerni 13 Jahre jung. «Berthod hat mich damals mit seiner Leistung extrem beeindruckt. Aber ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass ich eines Tages selber Weltcup-Rennen bestreiten kann.»

Doch gestern gelingt Aerni ein ähnlicher Traumlauf wie Berthod damals am Chuenisbergli – er carvt im 2. Durchgang von Rang 26 auf den 5. Rang. Fünfter war Aerni, der in der letzten Saison von Rückenproblemen gebremst wurde, bereits 2014 in Kitzbühel. «Als Kind war der Franzose Jean-Baptiste Grange mein grosses Idol, mit ihm durfte ich am Montag noch trainieren. Und weil ich mit dem Weltmeister in diesen Trainings gut mithalten konnte, wusste ich, dass hier für mich einiges möglich ist.»

Der Sieg geht wie beim Slalom in Val d’Isère an den Norweger Henrik Kristoffersen, Marcel Hirscher wird wie in Frankreich Zweiter. Der Österreicher schäumt aber aus einem anderen Grund vor Wut – während seines zweiten Laufs schlägt eine Kamera-Drohne wie eine Bombe nur knapp hinter den Ski-Enden ein! «Das ist eine Frechheit! Da müssen alle besser aufpassen, so etwas darf nie mehr passieren», poltert Hirscher. Experten sind sich einig, dass diese Drohne den vierfachen Gesamtweltcupsieger hätte töten können.

FIS-Renndirektor Markus Waldner: «In Österreich und der Schweiz sind solche Drohnen verboten. In Italien sind sie erlaubt, sie dürfen aber nicht über Menschen zum Einsatz kommen. Wir hatten mit der Firma Infront ausgemacht, dass ein Pilot die Drohne rund um den Kurs aber nicht über dem Kurs einsetzt. Daran hat man sich nicht gehalten, darum wird das Konsequenzen haben.»

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