... diesen Schnaps hat er sich verdient
Yule dank Fondue-Entzug aufs Podest

Daniel Yule beglückt uns mit dem ersten Kitzbühel-Slalom-Podest seit 19 Jahren. Für diesen Exploit hat der Walliser auf Bier, Raclette und Fondue verzichtet.
Publiziert: 22.01.2018 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 03:05 Uhr
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Prost, Daniel! Ein Schnaps zur Feier des Tages: Podeststürmer Yule belohnt sich mit einer kleinen Sünde.
Foto: Marcel Perren|Blicksport
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Kitzbühel

Daniel Yule steht im Zielraum des Ganslernhangs und ist kurz davor, durchzudrehen. Der Unterwalliser liegt im zweiten Durchgang hinter Marcel Hirscher an zweiter Stelle. Mit Michael Matt und Henrik Kristoffersen stehen aber noch zwei Fahrer oben, die aus dem ersten Durchgang über eine Sekunde Vorsprung mitbringen. Und Matt beginnt auch seinen Final-Lauf sehr stark, baut seinen Vorsprung auf den Schweizer bis zur ersten Zwischenzeit noch aus.

«Verdammt, jetzt werde ich genau wie in Levi und Madonna di Campiglio wieder Vierter», flucht Yule. Doch dann verfährt sich der Bruder von Olympia­sieger Mario im dichten Schneetreiben und scheidet aus. Yule darf endlich den ersten Podestplatz seiner Karriere feiern! «Matt tut mir zwar auch ein bisschen leid, aber die Freude über meinen eigenen Erfolg überwiegt natürlich. Zumal Michael im Gegensatz zu mir ja schon öfters auf dem Podest gestanden hat.»

Mit Yule steht nun erstmals seit Didier Plaschys zweitem Rang 1999 ein Skigenosse auf dem Kitzbüheler Slalom-«Stockerl». Auch Plaschy ist im Wallis gross geworden und war einst Yules C-Kader-Trainer. Doch es gibt zwischen den beiden noch eine «üsserschwizerische» Parallele: Schottland! Didier beherrscht das Spiel auf dem schottischen Dudelsack, Daniels Vater stammt aus Schottland.

Deshalb war Yules Weg an die alpine Spitze nicht gerade vorgezeichnet: «Mein Vater und meine Mutter hatten nicht wirklich einen Bezug zum Skisport. Aber weil wir fünf Minuten neben der Skipiste gewohnt haben, brachten mich meine Eltern jeweils um 9 Uhr zum Skilift und holten mich um 16.30 Uhr ab. Irgendwann bekam ich dann richtig viel Freude an dieser Sportart.»

In der Zwischenzeit hat sich der 24-Jährige zum konstantesten Schweizer «Zick-Zacker» entwickelt, in den letzten vier Jahren hat er 16 Top-Ten-Platzierungen eingefahren. Der hochintelligente Slalomspezialist, der neben dem Rennfahrerberuf ein Wirtschaftsfernstu­dium absolviert, macht sich auch intensive Gedanken über die passende Ernährung. «Ich verzichte während der Saison strikt auf Fondue, Raclette und Bier», sagt er.

Einen Schnaps fürs Podest

Nach seiner «Stockerl-Premiere» leistet sich Yule dann aber doch noch eine kleine Sünde. Nachdem er von Hahnenkamm-Rennsekretär Peter Eder zur Feier des Tages auf einen Schnaps eingeladen wird, kommt Daniel nach dem ersten Schluck so richtig in Fahrt: «Der Schnaps ist so gut, dass ich gerne noch einen zweiten Schluck trinken würde.»

Der Eder Peter erfüllt ihm diesen Wunsch gerne. Prost, Daniel!

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