In ihrer Karriere hat Skistar Dominique Gisin schon viele Verletzungen erlebt. Das Krankenbulletin der 29-jährigen Engelbergerin liest sich seit fast 14 Jahren wie ein Horror-Roman.
Gehirnerschütterungen, Kreuzbandrisse am linken und rechten Knie, Innenmeniskus- und Innenbandrisse am linken und rechten Knie oder ein Mittelhandknochenbruch prägen die Krankenakte von Gisin.
Der Lohn für die jahrelangen Kämpfe zurück auf die Pisten war 2014 der Olympiasieg in Sotschi in der Abfahrt und der Titel «Sportlerin des Jahres» im letzten Dezember.
Nun schlägt das Unglück wieder zu. Im Super-G in Cortina d’Ampezzo am Montag stürzt sie heftig und verdreht sich das rechte Knie. Spätabends folgt in Zürich nach einer ersten Untersuchung die Diagnose: Schienbeinkopf-Fraktur!
Nur zwei Wochen vor der WM in Vail ein brutaler Dämpfer für Gisin. Normalerweise dauert die Heilung rund sechs bis acht Wochen. Das WM-Out ist wohl nicht mehr zu vermeiden. Am Dienstag lässt sich Gisin noch einmal untersuchen.
Diese zweite Untersuchung ergibt den gleichen Befund. Gemäss Swiss-Ski-Mitteilung wird die Verletzung konservativ behandelt, eine Operation ist also nicht nötig. Trotzdem wird Gisin wohl mehrere Wochen ausfallen.
Weiter in die Zukunft schauen will sie noch nicht und möchte es Tag für Tag nehmen. Die WM bleibt das grosse Ziel der Schweizerin, wo sie unbedingt hin will. Ein Rennen gegen die Zeit läuft – mit wohl nur kleinen Aussichten auf Erfolg.
Auf Facebook schreibt Gisin aber optimistisch: «Den Umständen entsprechend geht es mir ganz gut, alle Bänder, Menisken, Muskeln und Sehnen haben einen tollen Job gemacht und gehalten, darüber bin ich sehr froh. Leider hat es mein Tibiaplateau ein wenig eingedrückt. Es sieht aber ziemlich stabil aus und ich werde mich nun mit voller Energie auf eine gute Reha konzentrieren.» (rib)