Es klingt zuversichtlich: «I'll be back», verkündet Marc Berthod (32) auf seiner Homepage. Nach seinem Kreuz- und Innenbandriss vor einem Jahr in Santa Caterina (I) wollte sich der Bündner für die Heim-WM in St. Moritz im nächsten Winter noch einmal zurückkämpfen. «I'll be back», heisst es auch heute Mittag noch auf der Seite. Es wird wohl ein trauriger Wunsch bleiben.
Ausgerechnet in Davos, in seinem Heimatkanton, stürzt Berthod gestern bei einer Europacup-Abfahrt schwer. Die niederschmetternden Folgen seines Fahrfehlers im steilen Starthang: Eine Gehirnerschütterung, Fraktur eines Halswirbelfortsatzes, mehrere Rippenbrüche und eine Lungenprellung.
Auch das Knie des zweifachen Adelboden-Siegers (Slalom 2007, Riesen 2008) ist wieder lädiert, es wird noch genauer untersucht.
Bitter für den Kämpfer, dem nun ein versöhnlicher Abschluss seiner Karriere verwehrt bleiben dürfte. Der Routinier ist am Boden zerstört. Müde. Mag nicht mehr fighten.
Die endgültige Diagnose gibt zumindest teilweise Entwarnung: Berthod erlitt nebst den Verletzungen am Oberkörper eine Knochenprellung am rechen Knie. Zwar ist keine Operation nötig, dennoch wird er sich einer mehrmonatigen Rehabilitation unterziehen müssen. Die Befürchtungen (Kreuzbandriss) sind somit nicht eingetroffen, die Saison ist für ihn aber trotzdem gelaufen.
Innerhalb der letzten Woche haben sich die Abfahrer Aksel Lund Svindal (No), Georg Streitberger (Ö) und Florian Scheiber (Ö) bei Stürzen auf der Streif das Kreuzband gerissen. Am Sonntag hat es im Kitzbühel-Slalom den Italiener Giuliano Razzoli erwischt. Und gestern ist es Olympiasieger und Weltmeister Ted Ligety (USA), dem es bei einem Sturz im Riesenslalom-Training im Allgäu das Kreuzband zerfetzt hat.