Der Tag beginnt für Marco Odermatt sehr viel früher, als ihm lieb ist. Nachdem der Nidwaldner im Sonntag im Riesenslalom von Alta Badia nach dem fünften Rang mit schweren Knieschmerzen zusammenbricht, steigt er um 05.26 Uhr in den VW-Bus seiner Eltern Walti und Priska. Sie fahren ihren Buben in die rund 420 Kilometer entfernte Balgrist-Klinik, wo Verbandsarzt Walter O. Frey Marcos rechtes Knie mit einem MRI untersucht.
Die Odermatts treffen kurz vor dem Mittag in Zürich ein, ein paar Stunden später bekommt der Sieger vom Super-G in Beaver Creek die erste gute Nachricht: Die Kreuzbänder, die im Fall von einem Riss eine Pause von mindestens sechs Monaten zur Folge gehabt hätten, sind ganz! Dafür ist auf den MRI-Bildern ein gravierender Abriss vom Meniskus zu erkennen.
Wann kehrt Odermatt zurück?
Odermatt wird deshalb sofort operiert. Der Eingriff verläuft ohne Probleme. Eine Prognose, wie lange Odermatt ausfallen wird, will Walter Frey zurzeit nicht abgeben.
Wie schnell ein Skirennfahrer nach einer vergleichbaren Verletzung wieder erfolgreich sein kann, hat vor 35 Jahren Pirmin Zurbriggen (57) bewiesen. Der Walliser wurde drei Wochen nach der Operation in Bormio Weltmeister in der Abfahrt und Kombination.
Wann Odermatt wieder zurückkehrt, ist offen. Bereits am Dienstag soll er das Spital wieder verlassen können. Die Verantwortlichen von Swiss-Ski sind «zuversichtlich, dass Marco Odermatt diesen Winter noch ins Renngeschehen wieder einsteigen kann.»
Papi Walti Odermatt jedenfalls meint: «Marco ist den Umständen entsprechend wohlauf. Die OP ist soweit gut verlaufen. Marco bleibt zur Überwachung in der Balgrist-Klinik. Er wird sich aber in den Festtagen zu Hause in Buochs erholen können.»
«Ich danke Swiss Ski für die gute Betreuung in Alta Badia durch Dr. Christian Schlegel und in Zürich durch Dr. Walter O. Frey, Chefarzt Swiss Ski. Natürlich danke ich insbesondere auch PD Dr. Sandro Fucentese, Leiter der Kniechirurgie der Balgrist-Klinik, der heute Nachmittag die Operation an Marco durchführte.»