Didier Plaschy über Meillard
«Loic macht denselben Fehler wie Wendy»

Der Saison-Start von Loic Meillard (23) fällt enttäuschend aus. Vor dem Slalom in Val-d’Isère liefert Didier Plaschy (46) die Hintergründe für den Fehlstart des Riesen-Talents.
Publiziert: 15.12.2019 um 00:57 Uhr
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In dieser Saison hat Loic Meillard in den bisherigen vier Rennen immer die Top-15 verpasst.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

Hat sich der grosse Marcel Hirscher etwa geirrt? Im Dezember 2018 wird Loic Meillard nach zwei zweiten Rängen bei den Weltcuprennen in Saalbach-Hinterglemm von Österreichs Ski-Kaiser in den Adelsstand erhoben. «Die Technik von Loic ist derart genial, dass er in Zukunft gemeinsam mit Henrik Kristoffersen und Marco Odermatt den Skisport dominieren wird.»

Diesen grossen Worten von Hirscher hat der ältere Bruder von der verletzten Slalom-Prinzessin Melanie seit seinen beiden «Stockerl-Plätzen» beim Riesen- und Slalom in Saalbach auf jeden Fall nicht gerecht werden können. Vier Weltcup-Rennen hat Meillard in dieser Saison bestritten, vier Mal ist er an den Top-15 vorbeigefahren. Nach dem 17. Slalom-Rang in Levi beendete der gebürtige Neuenburger den letzten Riesenslalom in Beaver Creek auf dem 16. Platz. Müssen wir uns um Meillard ernsthafte Sorgen machen?

Sieg im Riesenslalom nur noch eine Frage der Zeit

«Ganz sicher nicht im Riesenslalom. In dieser Disziplin ist es nur eine Frage der Zeit, bis Loic Rennen gewinnen wird. Er war ja in Sölden und in Beaver Creek abschnittweise sehr schnell. Aber weil sein Fahrstil zurzeit noch sehr kräfteraubend ist, haben sich eben auch einige Fehler in seine Fahrten eingeschlichen. Doch das wird Loic in den Griff bekommen » behauptet der Walliser Slalom-Altmeister Didier Plaschy (46), der als Direktor von «Ski Valais» den im Unterwallis wohnhaften Meillard seit Jahren genau beobachtet.

Eigentlich wollte Loic heute auf der steilen «Face de Bellevarde» seinen fünften Riesenslalom-Rang aus dem Vorjahr toppen. Doch weil die Organisatoren wegen dem vielen Neuschnee nicht an eine ordentliche Riesen-Piste glauben, wird der gestern abgesagte Slalom nachgeholt. Im Gegensatz zum Riesenslalom erkennt Didier Plaschy im «Zick-Zack» beim gebürtigen Neuenburger ein technisches Defizit: «Loic versucht ähnlich wie Wendy Holdener mit der Riesen-Technik Slalom zu fahren.»

Im Slalom muss Meillard seinen Fahrstil ändern

Plaschy, der in der Saison 1999/2000 zwei Weltcup-Slaloms gewinnen konnte, geht ins Detail: «Loic steht wie Wendy viel zu breit auf den Slalom-Ski. Weil es bei den Frauen wenig Konkurrenz gibt, wird Holdener trotz diesem Defizit regelmässig hinter Mikaela Shiffrin Zweite. Aber bei den Männern ist die Dichte derart gross, dass Loic im Slalom nie regelmässig auf dem Podest landet, so lange er nicht viel schmäler fährt.»

Fährt der «breite» Meillard heute tatsächlich nur ein mässiges Slalom-Ergebnis ein? Die Antwort gibt es ab 09.30 live auf SRF 2 mit dem Kommentar von Didier Plaschy.

Sven Thomann
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Sven Thomann

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