Der wilde Bündner – startet er heute durch?
Easy Rider Gino

Gino Caviezel (22) hat Träume auf Ski und auf dem Töff – für Letzteres fehlt noch die Frau.
Publiziert: 13.02.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:19 Uhr
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Die grosse Freiheit: Gino will auf einer Harley über die Route 66 knattern– Platz für eine Beifahrerin hätte er dann.
Foto: Eddy Risch
Von Marcel W. Perren (Text) und Eddy Risch (Foto)

Als Bub fuhr Gino Caviezel regelrecht auf die alte, handgeschaltete Vespa seines Papas Markus ab. Die Liebe zu Motorrädern bescherte dem vier Jahre jüngeren Bruder von Mauro (26) in den letzten Jahren aber auch schon heftige Kopfschmerzen.

«Im Sommer 2013 bin ich nach einem Abflug vom Trial-Töff mit dem Kopf hart in den Gegenhang geknallt. Dabei habe ich ein Schleudertrauma erlitten, das mir anfänglich schwer zu schaffen gemacht hat», seufzt Gino und betont, «dass es mir heute dank den Künsten von Manualtherapeut Rolf Fischer zwar schon sehr viel besser geht.

Die Nachwehen sind aber noch nicht ganz verschwunden. An gewissen Tagen verspüre ich immer noch Kopfschmerzen. Und weil im Nackenbereich meine Beweglichkeit nach wie vor eingeschränkt ist, bekomme ich keine richtig kompakte Abfahrtshocke hin.»

Seinen amerikanischen Töff-Traum will der Vollgas-Typ aus dem Bündnerland trotz der schmerzlichen Erfahrung mit dem heissen Stuhl nicht begraben.

«Den Führerschein für grosse Motorräder habe ich gemacht. Und sobald ich mit dem Skisport genug Preisgeld verdient habe, werde ich mir eine Harley kaufen, mit der ich auf der berühmten Route 66 durch Amerika düsen will.»

Am liebsten möchte Gino die berühmte 3339 Kilometer lange Strecke von Chicago nach Santa Monica (Kalifornien) mit einer schönen Frau auf dem Rücksitz zurücklegen. «Leider hatte ich bis jetzt noch keine Zeit, um meine Traumfrau zu suchen», erzählt Gino, der eine Zwillingsschwester namens Giannina hat, und grinst dabei.

Dafür wurde für ihn im Dezember beim Riesenslalom in Alta Badia ein anderer Traum wahr – im zweiten Durchgang verbesserte er sich dort mit Laufbestzeit vom 24. auf den neunten Rang. In diesem Lauf knöpfte er dem grossen Marcel Hirscher 36 Hundertstel ab.

Am Mittwoch heizte Caviezel Österreichs Superstar im Teambewerb ein – im Parallelwettbewerb verlor er den Zweikampf gegen den dreifachen Gesamtweltcupsieger nur wegen neun Hundertsteln.

Trainer Jörg Roten schwärmt vor dem heutigen Riesen: «Gino hat auch in den letzten Trainings einen sehr starken Eindruck gemacht.»

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