Der Bündner Heini Hemmi (73) war beim Saisonfinale 1977 der erste Eidgenosse, welcher die Kugel für den Sieg in der Riesen-Gesamtwertung in Empfang nehmen durfte. Neun Jahre später triumphierte der Unterwalliser Joel Gaspoz (59) in dieser Wertung. 1986/87 und 1988/89 landete die Trophäe in der Vitrine von Pirmin Zurbriggen (59) in Saas-Almagell.
Im Berner Oberländer Chalet von Mike von Grünigen (52) stehen vier Riesen-Kugeln (1995/96, 96/97, 99/00, 02/03), der vierfache Abfahrts-Weltcupsieger Didier Cuche (47) avancierte 2008/09 auch zum Riesenslalom-König. Und jetzt also Marco Odermatt.
«Eine überragende Balance»
Im Gegensatz zu den fünf Altmeistern hat der 24-Jährige zwar nie unter Karl Frehsner auf der Skipiste trainiert. Aber weil der gebürtige Österreicher auch mit 82 für die Entwicklung der Rennanzüge zuständig ist, kennt «Kari» den «Odi» dennoch sehr gut.
«Während ich damals mit einem Didier Cuche lange arbeiten musste, bis er auf den Ski eine stabile Position hatte, hat Marco genau wie früher Zurbriggen oder Von Grünigen bereits in jungen Jahren eine überragende Balance. Seine Körperbeherrschung ist grandios, er ist ein absoluter Ausnahmekönner.»
«Viel sensibler, als viele glauben»
Der Nidwaldner erinnert Frehsner aber nicht nur bezüglich dem sportlichen Talent an Pirmin. «Obwohl Zurbriggen in den 80er-Jahren serienweise Grosserfolge eingefahren hat, ist er immer bescheiden geblieben. Genau das wird auch bei Marco der Fall sein. Ich kenne seinen Vater Walti sehr gut, der seinen Buben optimal erzogen hat.»
Frehsner ist sich auch sicher, «dass Marco wie kaum ein anderer in der Lage ist, aus Niederlagen in kürzester Zeit die gewinnbringenden Lehren zu ziehen. Und er ist viel sensibler, als viele glauben. Weil er seinen Gegnern aber immer nur die starke Seite zeigt, wird Odermatt in Zukunft, sofern ihm die Gesundheit keinen Streich spielt, nur schwer zu schlagen sein.»