Der Frauen-Kugel-Krimi: Lara Gut rückt Vonn wieder näher
Lindsey: «Das macht mich ein bisschen verrückt»

Lara fährt auf Rang zwei – Lindsey wird Dritte. Beim Super-G in La Thuile spitzt sich der Kugelkampf bei den Frauen weiter zu.
Publiziert: 21.02.2016 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:54 Uhr
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Lara Gut rückt Vonn wieder näher.
Foto: Keystone
Carl Schönenberger

Höchstspannung um den Gesamt-Weltcup der Frauen. Mit der Freitags-Abfahrt übernimmt Lara Gut die Führung. Am Samstag knüpft ihr Lindsey Vonn diese wieder ab. Und gestern im Super-G kann Lara den Punkterückstand auf 23 Zähler verkürzen.

«Für mich ist alles völlig offen», gibt sich Hans Flatscher, Frauen-Chef bei Swiss Ski, in diesem Krimi noch cool. «Klar hoffe ich, dass Lara beim Finale in St. Moritz das Rennen macht. Lara oder Lindsey – für mich stehen die Chancen bei 50:50.» Welchen Betrag wetten sie auf Lara? Flatscher lacht: «Ich bin kein Zocker. Ich hoffe für Lara genau so, wie ich das früher für Sonja getan habe.» Sonja Nef (43), zweifache Gewinnerin der Riesen­slalom-Weltcupkugel, ist heute Hans Flatschers Frau.

Flatscher bewundert, wie cool Lara in diesem Krimi bleibt. «Auch nach der zweiten Abfahrt vom Samstag hat sie überhaupt nicht gehadert. Sie hat das sofort abgehakt mit ‹Ich bin einfach nicht gut gefahren›.» Damit sei das Thema erledigt gewesen. «Innerhalb des Teams bleibt Lara aufgestellt und locker.

Jedes neue Rennen ist eine neue Chance», sagt Flatscher. Schliesslich entscheide genau das über den Gewinn der grossen Kristallkugel. «Die Fahrerin, die jetzt plötzlich zur Rechenmaschine wird und nur noch Punkte im Kopf hat, ist bereits geschlagen.»

Wird etwa genau das für Lindsey zum Problem? Sie sagt nach dem gestrigen Rennen: «Die Diskussion, ob ich vor Lara bin oder nicht – das macht mich ein bisschen verrückt. Ich habe schon viel erlebt. Ich weiss, ich muss cool bleiben.»

Eigentlich müsste die 31-jährige US-Lady ja ihre Erfahrung ausspielen können. Schliesslich hat sie die begehrte Trophäe schon vier Mal gewonnen. Doch dagegen setzt Lara den Heimvorteil. Sechs der noch elf ausstehenden Weltcuprennen finden in der Schweiz statt (Box rechts). Auch für Flatscher könnte das den Ausschlag geben: «In St. Moritz ist Laras Stern vor sechs Jahren aufgegangen, als sie erstmals auf ein Weltcup-Podest fuhr. Und wo man gerne fährt, fährt man meistens auch gut.»

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