Am Montag feiert Bernhard Russi seinen 70. Geburtstag. Für den Zürcher Journalisten Thomas Renggli der passende Zeitpunkt, um in Zusammenarbeit mit dem Weltbild-Verlag ein Buch unter dem Titel «Bernhard Russi – der ewige Olympiasieger» zu schreiben. Russi gibt aber zu, dass Autor und Verleger anfänglich einen schweren Stand hatten: «Ich habe mich lange gegen dieses Buch gewehrt. Aber jetzt bin ich schon ein bisschen stolz auf das Endergebnis. Ich kann das Buch auf jeden Fall jedem Mann empfehlen, der für die Mutter oder Schwiegermutter noch kein passendes Weihnachtsgeschenk hat.»
Unter den Gästen sind einige hochkarätige Wegbegleiter von «Bernhard National». Russi richtet zuerst einen speziellen Dank an seinen einstigen Nachwuchstrainer Adolf Ogi: «Dölf hat uns in den späten 60er Jahren als eingefleischter Militarist beigebracht, dass 100 Prozent für den Sprung an die Weltspitze nicht ausreichen. Das geben alle anderen auch, daher braucht es 101 Prozent. Heute redet man ja oft von der Erfolgsformel Zuckerbrot und Peitsche. Bei Dölf spürte ich fast nur die Peitsche.»
Der Alt-Bundesrat nickt: «Wenn ich damals im Training nicht derart hart angepackt hätte, hättest du es nicht so weit gebracht.»
In der Biografie von Russi hat auch Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter seine Spuren. «Als Bernhard 1970 in Val Gardena in sensationeller Manier Abfahrts-Weltmeister wurde, war ich als Vertreter vom offiziellen Zeitnehmer Longines Vorort» klärt Blatter auf.
Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht erblickte das Licht der Welt erst 19 Jahre nach Russis Gold-Fahrt in Gröden. Die Zürcherin zeigt sich beeindruckt, dass Bernhard beim Party feiern dennoch auf Augenhöhe ist: «Wir haben uns letzten Winter in Andermatt kennengelernt, Bernhard hat die ganze Nacht durchgetanzt. Er ist ein unglaublich cooler Typ.»
Eine grosse Party lehnt Russi, der im Juni eine komplexe Rücken-OP über sich ergehen lassen musste, aber ab. «Ich habe meinen Geburtstag noch nie gefeiert. Und daran soll sich auch diesmal nichts ändern.»