Der 23. Februar 1997 ist für viele Skibegeisterte ein heiliger Tag wie Weihnachten. An diesem Sonntag fuhr Österreichs Alpin-Heiland Hermann Maier im Super-G auf der Kandahar-Piste zu Garmisch seinen ersten von insgesamt 54 Weltcupsiegen ein.
Beat Feuz ist zu diesem Zeitpunkt zehn Jahre und 13 Tage jung. Der kleine «Kugelblitz» fährt aber nicht auf Anhieb auf den «Herminator» ab: «Mein grosses Vorbild war Maiers Rivale Stephan Eberharter, der hat mir vom Fahrstil her viel mehr zugesagt.» Doch mit der Zeit kann sich Beat immer mehr mit Maier anfreunden: «Mit seinem Willen und seinen grandiosen Leistungen ist Hermann irgendwann auch für mich zu einem echten Vorbild geworden.»
«Freue mich sehr über Beats Erfolge»
Mittlerweile liefert Feuz aber in der alpinen Königsdisziplin Leistungen ab, die sogar noch konstanter sind als die des grossen Hermann Maier. In den letzten 19 Abfahrten hat der Emmentaler 17 Mal den Sprung aufs Podest geschafft und insgesamt 34 Abfahrts-«Stockerlplätze» (10 Siege, 14 zweite Ränge und 10 dritte Plätze) auf dem Konto. Hermann Maier beendete seine Laufbahn 2009 mit 25 Abfahrts-Podiumsrängen (15 Siege, 5 zweite und 5 dritte Ränge).
Wie denkt Österreichs Superstar über den erfolgreichsten Schweizer Skirennfahrer der Gegenwart? «Aufgrund meiner eigenen Verletzungsakte kann ich ziemlich genau nachfühlen, was Beat damals durchmachen musste, als er einen schweren Knie-Infekt erlitt», sagt Maier. «Deshalb freue ich mich sehr über seine Erfolge.»
Feuz imponiert Maiers Comeback-Story
Umgekehrt betont Beat Feuz, dass er während seiner Leidensgeschichte Mut aus Maiers Biografie schöpfte: «Ich habe in dieser Phase auch an Hermanns imposantes Comeback nach seinem Töffunfall gedacht. Diese Geschichte hat mir gezeigt, dass man es auch nach schwersten Rückschlägen zurück an die Spitze schaffen kann.»
Und dann gibt es ja noch eine Gemeinsamkeit zwischen Maier und Feuz – beide haben sich die Härte für den Spitzensport in ihrer Maurerlehre angeeignet. «Wenn du über eine längere Zeit als Maurer bei grösster Kälte mit halb abgefrorenen Fingern geschuftet hast, kann dich im Skizirkus nichts aus der Fassung bringen», behauptet der 47-jährige Maier.
Diese untermauerte Robustheit könnte sich für Feuz heute bei der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen besonders bezahlt machen. Aufgrund der starken Niederschläge ist die Piste, auf der Feuz vor zwei Jahren triumphierte, arg lädiert. Der Start musste deshalb bereits um ein paar Hundert Meter nach unten versetzt werden. Der fünffache Kandahar-Sieger Hermann Maier ist nicht vor Ort. Er wird sich das Spektakel wohl von seinem Fernsehsofa aus anschauen.
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