Die Österreicher kratzen an ihrem nationalen Heiligtum! «Mit der neuen Kurssetzung am Hausberg ist die Streif nicht mehr die Abfahrts-Königin», schreibt Peter Frauneder, Sportchef der Kronen-Zeitung.
Auch Vorjahressieger Beat Feuz ist kein grosser Fan der zusätzlichen Kurve in der Hausberg-Traverse: «Natürlich hat die neue Kurssetzung auch einen gewissen Reiz. Aber ich finde es schade, dass du dich als Rennfahrer nicht mehr so überwinden musst wie in der Vergangenheit. Früher konntest du hier mit einer besonders direkten Linie den Unterschied ausmachen. Das ist jetzt vorbei.»
Weil zudem der Start witterungsbedingt zur Mausefalle hinunter versetzt wird, hat der Speed-König in der ersten von zwei Hahnenkamm-Abfahrten noch eine selektive Passage weniger, um sich vom Rest des Feldes abzuheben. Den achten Schlussrang will Feuz, der vor wenigen Tagen zum zweiten Mal Vater einer Tochter wurde, aber nicht nur darauf zurückführen. «Ich habe zwei Fehler begangen.»
Manchmal fehlt das Vertrauen
Feuz erklärt seine Probleme: «Mein Knie war nach der Abfahrt in Gröden nicht in einem Top-Zustand. Mittlerweile ist es zwar wieder okay, trotzdem fehlt mir manchmal das Vertrauen, um im Kurven-Ansatz konsequent drauf zu stehen. Aber dass mein Grund-Speed dennoch stimmt, habe ich ja letzte Woche mit den beiden Podestplätzen in Wengen gezeigt.»
In Österreich wurde in den letzten Tagen dennoch die Frage gestellt, ob der bald 35-jährige Feuz in diesem Jahr allenfalls zum letzten Mal als Rennfahrer am Hahnenkamm zu bewundern sein wird? Beats Antwort: «Diesbezüglich ist bei mir noch alles offen. Johan Clarey fährt mit 41 noch aufs Podest. Vielleicht schaffe ich das ja auch noch. Es ist aber auch möglich, dass ich nicht mehr allzu oft hierher komme…»
Sicher ist: Nach dem Slalom vom Samstag steht am Sonntag in Kitzbühel eine weitere Abfahrt auf dem Programm. Und wenn das Rennen vom Originalstart lanciert werden kann, dürfte Feuz noch heisser sein.