Schon vor dem Start zur Abfahrt reibt sich Lara Gut (23) Eis ins Gesicht. Das gleiche Bild vor dem Start zum Slalom.
Blick.ch fragt nach: War es denn so heiss? «Ja, es war wirklich unglaublich heiss am Start, wärmer als beim Weltcupfinale jeweils», antwortet Lara. Und sie fügt an: «Ich musste etwas tun, um wach zu bleiben, mich zu aktivieren. Schnee ist das Beste.»
Denn Lara ist müde. Seit letzten Mittwoch habe sie keine Pause mehr gehabt. Am Sonntag ging sie früh aus den Federn, um Slalom zu trainieren, am Montag für die Kombi.
Am Abend ist sie so müde, dass sie sich von den Österreicherinnen Anna Fenninger (4.) und Kathrin Zettel (6.) zur Medaillenfeier auf der Champions Plaza in Vail tragen lässt. Auf Facebook schreibt sie dazu: «Das nennt man Service. Die Super-Kombi war echt anstrengend, zum Glück habe ich starke Freundinnen.»
Im Gegensatz zu ihrem 3. Platz in der Abfahrt ist sie mit dem 5. Rang in der Kombi zufrieden. Lara: «Ich habe heute fast das gezeigt, was ich zeigen wollte. Es hat zwar nicht für eine Medaille gereicht, aber dafür müsste ich im Slalom schneller sein.»
Das wiederum würde bedingen, dass sie mehr Slalom trainiert. «Ich würde gerne mehr Slalom trainieren, das habe ich auch schon mit Papa besprochen», sagt sie.
Um vielleicht ähnlich wie Tina Maze jetzt, im Alter von 31 Jahren, in allen Disziplinen zu brillieren. Lara: «Das wäre genial. Aber auch für sie war es ein langer Weg. Als ich im Weltcup anfing, startete sie beim Riesen in Aspen mit der 45. Auch sie fuhr anfangs keinen Slalom. Sie hat es gelernt. Warum sollte mir das nicht gelingen?»
Zuerst aber gilt ihr Fokus dem Riesenslalom vom Donnerstag. Dafür braucht sie in erster Linie wiedermal richtig viel Schlaf. Und zwei Tage gutes Training. Denn auch Lara kennt ihr Problem: das Driften! «Ich habe zwei Tage Zeit, um die Sicherheit zurückzukriegen. Wenn ich die habe, dann drifte ich nicht und dann lief es in der Regel ganz gut.»