Die Bergbauerntochter Ida Schöpfer besteigt 1954 in Luzern den Zug, um die beschwerliche Reise an die Ski-WM im schwedischen Are in Angriff zu nehmen. Auf der Fähre zwischen Dänemark und Schweden fährt ihr der Schreck in die Glieder. Das Schiff bleibt im Packeis stecken. Und Schöpfer verpasst beinahe ihren Start. Bei der WM, für die man sie aus Kostengründen nicht nominieren will. Das Geld ist knapp.
«Wenn ich nicht gehen darf, dann fahre ich nie mehr für den Schweizer Verband», droht Schöpfer. Sie darf mit, wird Doppelweltmeisterin und im gleichen Jahr als erste Frau zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt.
Auch 2007 findet die WM in Are, diesem wunderbaren Ort in der Provinz Jämtland, statt. Allein diese Provinz ist so gross wie die Schweiz. Und zeigt, wie unendlich die Weiten Schwedens sind. Der höchste Berg in Are ist nicht viel mehr als 1200 Meter hoch.
Das Klima ist frostig. Die arktischen Verhältnisse waren auch 2007 Teil der Faszination einer WM, die im Zeichen der Ski-Zwillinge Daniel Albrecht und Marc Berthod stand. Nach dem Tiefpunkt der Schweizer Skigeschichte mit der Nullnummer von Bormio (2005) ist der Druck damals enorm. Albrecht (gewinnt einen ganzen Medaillensatz), Berthod, Didier Cuche und Bruno Kernen tilgen mit sechs Medaillen die Schmach von Bormio.
Und jetzt, bei der dritten WM in Are? Die sieben Medaillengewinne von der Heim-WM in St. Moritz zu wiederholen, ist utopisch. Nimmt man den bisherigen Saisonverlauf als Indikator, sind drei bis vier Medaillen realistisch.