Als SRF die Verpflichtung von Marc Girardelli als Nachfolger von Bernhard Russi verkündet hat, war für viele klar: Grosser Name, grosser Fang. Nun hat der Österreicher drei Rennen als Co-Kommentator bestritten. Doch leider ist er am Mikrofon bei weitem nicht so unwiderstehlich wie zu seinen Zeiten als Fahrer.
Die Gründe, weshalb er bereits zur Frage gestellt wird? Der Dialekt kann es nicht sein. Klar ist es für die TV-Zuschauer gewöhnungsbedürftig, nach dem Urner Russi einen Vorarlberger zu hören. Aber wer bei ORF zuschaut und dem Österreicher Hans Knauss zuhört, der fühlt sich sofort daheim.
Knauss mit mehr Power als Girardelli
Denn Knauss bringt das Rennen auf den Punkt. Er erklärt klar, anschaulich und kompetent. Es steckt mehr Power darin, mehr Emotionen als bei Girardelli.
Dieser bleibt dagegen unklar. Einerseits inhaltlich: Kaum einmal bezieht er klar Stellung, trifft den Nagel auf den Kopf. Anderseits aber auch sprachlich: Der 54-Jährige spricht leise, nuschelt ab und zu.
Duo Girardelli/Hofmänner muss sich noch finden
Trotzdem muss man Girardelli zu Gute halten, dass er noch neu in diesem Geschäft ist. Während das ORF-Duo Knauss/Polzer seit Jahren eingespielt ist, müssen sich Girardelli und Stefan Hofmänner noch finden und haben die Chance dazu verdient.
Es ist nach drei Rennen zu früh, um über Girardelli den Stab zu brechen. Doch die ersten Tore als TV-Kommentatoren haben gezeigt, dass sich Girardelli bis zu den Schlüsselpassagen im Januar und Februar markant steigern muss. Sonst fädelt er ein.