Ich habe mich ja schon oft mit Wehmut an die 80er-Jahre zurückerinnert. An die Zeiten, in denen der Schweizer Ski-Verband eine der erfolgreichsten Mannschaften der Alpin-Geschichte gestellt hat.
An die Heim-WM 1987 in Crans-Montana, wo wir 14 Medaillen in 14 Tagen gewonnen haben. Und an diese denkwürdige WM-Abfahrt im Wallis, in der unsere Herren dank Müller, Zurbriggen, Alpiger und Heinzer einen Vierfachsieg gefeiert haben.
Aber dann haben uns die Ösis überflügelt, seit 29 Jahren warten wir nun auf einen Triumph im Nationen-Cup.
Doch die Gegenwart nährt die Hoffnung auf eine goldene Zukunft. Die ersten Rennen in diesem Winter haben gezeigt, dass die Schweiz das ausgeglichenste Männer-Team seit fast drei Jahrzehnten besitzt.
Beat Feuz und Mauro Caviezel sind derzeit in den Speed-Disziplinen eine Bank. Carlo Janka wird spätestens im Januar am Lauberhorn zu alter Stärke zurückfinden. Mit Loïc Meillard und dem fünffachen Junioren-Weltmeister Marco Odermatt besitzen wir zwei Riesen-Talente. Und im Slalom ist die aktuelle Truppe von Tom Stauffer sogar stärker als zu den Zeiten von Jahrhundert-Trainer Karl Frehsner.
Der «eiserne Karl» hat zwischen 1984 und 1989 neben Pirmin Zurbriggen einzig Joël Gaspoz, Thomas Bürgler und Paul Accola auf ein «Zickzack»-Podest gebracht – während Stauffer dank Yule, Zenhäusern und Aerni alleine im letzten Winter fünf Stockerl-Plätze im Slalom feiern konnte.
Ich wette deshalb um eine gute Flasche Wein, dass die Schweiz spätestens 2020 den Nationen-Cup gewinnt. Wer hält dagegen?