Eiger, Mönch und Jungfrau schauen schon länger verschämt weg, angesichts des immer erbitterteren Streits zwischen dem Verband Swiss Ski und den Organisatoren am Lauberhorn. Dass mit Lauberhorn-Boss Urs Näpflin und Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann zwei doch eher selbstbewusste Alphatiere aufeinandertreffen, ist in der Sache auch nicht förderlich.
Ein Rennkalender ohne Lauberhorn, das kann und will sich niemand vorstellen. Und das wird es wohl auch nicht geben. Trotzdem: Dieser nun weiter eskalierende Zwist ist mehr als ein Geplänkel und könnte irgendwann fatal enden, wenn die Beteiligten nicht endlich zur Vernunft kommt.
Die Fakten: Die TV-Gelder gehen zum Verband. Nun wollen die Wengener eine Million jährlich mehr aus diesem Topf. Und haben nach erfolglosen Verhandlungen beim Sportgerichtshof (CAS) eine Klage eingereicht. Fakt ist: Das OK vom Lauberhorn hat mit diesem Schritt für die erste Eskalationsstufe gesorgt. Schwer verständlich.
Genauso schwer verständlich, dass Swiss Ski nun kontert. Mit dem Argument, dass man diese Million für die Ausbildung, die Basisarbeit und die Entschädigung für die vielen Trainer braucht. Und man am Lauberhorn die Hausaufgaben machen solle und mehr Marketingeinnahmen generieren muss. Offenbar fällt ein Zwischenurteil des CAS eher zugunsten der Wengener aus.
Um die Risiken zu minimieren und nicht plötzlich zum Bezahlen verurteilt zu sein, hat Swiss Ski nun diesen Antrag gestellt. Obwohl man auch beim Verband weiss, dass die Lauberhornrennen das beste Pferd im Stall sind und Skisport in unserem Land ohne den Hundschopf kaum vorstellbar ist.
Der Verlierer in dieser leidigen Sache ist der Sport. Wenn es den Streithähnen nicht gelingt, diese Sache zu regeln, ohne dass es zum GAU kommt, dann müsste man auf alle Seiten rufen: Nehmt den Hut und überlasst das Leuten, die nicht starrköpfig in Positionen verharren, sondern von Diplomatie etwas verstehen.