Die Meldung ist ein Schock: «Mélanie Meillard muss erneut operiert werden», schreibt Swiss Ski in einem Communiqué trocken. Genaueres ist der Meldung nicht zu entnehmen. Ausser, dass die 20-Jährige damit nach den Olympischen Spielen in Südkorea auch den kommenden Winter inklusive der WM in Are (Sd) verpasst. Doch was steckt dahinter?
Es geht erneut um das vordere Kreuzband des linken Knies, welches sich Meillard im Februar riss. «Es muss ersetzt werden», erklärt Ralph Krieger. Der Manager der Technikerin betont, dass der ebenfalls lädierte Meniskus gut verheilt sei. Aber das Kreuzband eben nicht. «Mélanies Körper hat das Band, welches damals bei der Operation als Ersatz verwendet wurde, abgestossen.»
Aber weshalb wurde überhaupt ein Band eines anderen Menschen verwendet? «Das ist uns ein Rätsel. In der Regel nutzen Chirurgen ein Sehnentransplantat des eigenen Körpers. Warum nicht diese Technik angewendet wurde, weiss ich nicht.»
«Ich verstehe das nicht»
BLICK fragt beim operierenden Arzt nach. Bis Redaktionsschluss gibts keine Antwort. Krieger: «Ich werde ihn auch fragen. Denn ich verstehe das nicht. Mélanie hatte bislang noch keine grosse Verletzungen. Es war also genügend eigenes Material da, welches man hätte verwenden können.»
So oder so: Am 9. Oktober wird Meillard erneut operiert. Dabei hatte die junge Walliserin aus Hérémence lange gehofft, an ihrem 20. Geburtstag wieder auf den Brettern zu stehen. Diesen feierte sie letzten Sonntag. Ohne Ski.
«Auch wenn es Mélanie geahnt hatte, dass etwas nicht stimmte, war die Diagnose ein Schock. Schliesslich passiert es fast nie, dass du ohne neue Verletzung einen Kreuzbandriss gleich nochmals operieren musst», so Krieger.
Meillard will sich nun Zeit nehmen, um alles zu verarbeiten. Reden möchte die Frau, die sonst so häufig und herzlich lacht, noch nicht. Krieger: «Das ist ein grosser moralischer Tiefschlag. Mélanie war den Tränen nahe.