Sandro Viletta zählte gerade mal 18 Lenze, als er erstmals von einem Bandscheibenvorfall gestoppt wurde. Als der Engadiner vor zwei Jahren die Manual-Therapie beim Innerschweizer Rolf Fischer begann, deutete vieles auf die Wende zum Guten hin.
Bis im Dezember verspürte der Goldjunge von Sotschi nur noch geringe Rückenschmerzen.
Doch bei der Abfahrt in Gröden änderte sich das schlagartig. Ein riesiger Satz bei den Kamelbuckeln und die entsprechend harte Landung – und die Probleme waren wieder da.
Vor der Lauberhorn-Abfahrt konnte Viletta vor lauter Schmerzen kaum laufen, trotzdem belegte er den achten Rang. Deshalb wollte der 28-Jährige auch bei der WM auf die Zähne beissen und sich nach der knapp verpassten Quali einen Platz für die Abfahrt sichern.
Doch am Abend vor dem ersten Training siegte schliesslich die Vernunft. «Plötzlich konnte ich kaum noch stehen, hatte Taubheitsgefühle in den Beinen. Da wurde mir klar, dass ich mit einem WM-Start meine Gesundheit aufs Spiel setze. Und dieser Preis ist mir zu hoch für eine WM-Medaille», sagte Viletta gestern zu Blick.ch. Kurz darauf war er bereits auf dem Heimweg in die Schweiz.
Die Taubheitsgefühle in den Beinen sind ein deutliches Indiz für einen neuerlichen Bandscheibenvorfall. Eine genauere Diagnose sollen die weiteren Untersuchungen ergeben.