Daniel Mahrer
Vom Kitz-Sieger zum Brötli-Becker

Der Churer Dani Mahrer backt 27. Jahre nach seinem Kitzbühel-Triumph freiwillig und gerne kleine «Brötli».
Publiziert: 22.01.2016 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:12 Uhr
Vom Kitz-Sieger zum Brötli-Bäcker
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Ski-Legende Daniel Mahrer:Vom Kitz-Sieger zum Brötli-Bäcker
Marcel W. Perren

Party-Tiger, Rock'n'Roller oder Abfahrts-Wildsau – das sind die häufigsten Bezeichnungen, die ehemalige Rennfahrerkollegen mit dem Namen Dani Mahrer gleichsetzen. Dabei verkörpert der Vater von zwei Kindern auch eine sehr ruhige, haushälterische Facette. «Als Bub habe ich mein Sackgeld in der Bäckerei verdient. Als Rennfahrer war ich froh, wenn ich im Trainings-Camp nach zehn Tagen das langweilige Toastbroat mit dem selbstgebackenen Zopf ersetzten konnte. Und heute Backe ich in meiner Freizeit sehr gerne», erzählt Mahrer.

Vor einem hat er mit Didier Cuche eine Agentur gegründet, welche unter anderen Leichtathlet Kariem Hussein vermarktet. Seit gestern weilt der 54-Jährige aber wieder in der Stadt, mit der er die spezielsten Verbindungen seiner Rennfahrer-Karriere verknüpft – Kitzbühel. «Bei meiner Streif-Premiere 1983 musste ich für meinen jugendlichen Übermut büssen», schmunzelt Mahrer. «Im ersten Training habe ich in der Traverse eine derart verrückte Linie gewählt, dass mir der Ski gebrochen ist. Insgesamt bin ich in dieser Woche vier Mal gestürzt!»

In der Gamsstadt hat Mahrer 1989 aber auch den wichtigsten seiner insgesamt acht Weltcupsiege eingefahren. «Danach gab es eine legendäre, extrem feuchte Siegesfeier in der Londoner-Bar, bei der ich sicher zwölf Flaschen Champagner geköpft habe. Weil ich aber mehr Schämpis verspritzt als getrunken haben, konnte ich am nächsten Tag im Slalom trotzdem noch ein paar Kombi-Punkte gewinnen.»

Mahrer glaubt aber nicht wirklich dran, dass in diesem Jahr erneut ein Schweizer in Kitzbühel Grund hat um Champagner zu verspritzen. «Mein Ski-Herz hat vor allem bei der vorletzten Abfahrt in Santa Caterina geblutet, als sich gewisse Schweizer Abfahrer schon lange vor dem Zielstrich aus der Hockeposition aufrichten mussten, weil sie derart fertig waren. So etwas darf einfach nicht sein.»

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