Michelle Gisin ist – neben Wunderkind Mikaela Shiffrin – die Speed-Sensation des Jahres. Praktisch ohne Erfahrung auf den langen Latten fährt die Engelbergerin ein Top-Resultat nach dem anderen ein. In Super-G und Abfahrt liegt sie in der Gesamtwertung auf Platz 5. «Unglaublich», sagt sie dazu.
Aber: Auf der Tofana-Piste in Cortina erlebt die 24-Jährige den grössten Schrecken dieses Winters! In der Hocke fahrend, bei 100 km/h, verschneidet sie beim zweiten Training. Der Sturz? Eigentlich vorprogrammiert. Doch Gisin rettet sich akrobatisch. Und sagt kurz darauf: «Es ging alles so schnell, das hätte ganz schlimm ausgehen können. Ich hatte grosses Glück!»
In Tat und Wahrheit hat Gisin nicht nur Göttin Fortuna an ihrer Seite. Nein, sie zeigt in dieser so brenzligen Situation auch ihr tolles Reaktionsvermögen. «Der Instinkt hat gestimmt. Das gibt mir mehr Vertrauen, als das es mich kostet.»
Auch Gisins lädiertes rechtes Knie – im Oktober erlitt sie einen Innenbandriss – übersteht den Zwischenfall (fast) unbeschadet. «Es ist sicher etwas erschrocken. Ich merke auch mehr Spannung darin, aber das ist nichts Schlimmes.»