Es ist ein Alptraum. Und er wiederholt sich. Gut drei Jahre nach ihrem schlimmen Unfall in Sestriere (It) verletzt sich Ski-Hoffnung Aline Danioth diesen Sonntag an gleicher Stätte erneut schwer. Nur Stunden nach ihrem Sturz folgt die bittere Diagnose: Die Urnerin erleidet am rechten Knie einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Läsionen des Innen- wie auch des Aussenmeniskus. Sie soll am Montag operiert werden. Die Saison ist für die 21-Jährige, die heuer bei einem Weltcup-Slalom zwei Mal in die Top 8 gefahren ist, vorzeitig beendet.
Ihr Trainer Alois Prenn sagt zu BLICK: «Es ist tragisch. Aline hatte das Trauma von 2016 bereits überwunden. Und nun dies. Mein Herz tut weh, ich bin geschockt.»
Starke Schmerzen und bittere Tränen
Rückblende. Der Parallel-Riesenslalom beginnt für Danioth hervorragend. Zuerst übersteht sie die Quali. Dann folgt ein Meisterstück im Sechzehntelfinal: Danioth wirft die haushohe Favoritin Petra Vlhova (Slk) raus. Sensationell. Doch nur wenige Minuten später die Tragödie. Sie erwischt einen heftigen Schlag aufs rechte Bein, sie verliert die Balance und stürzt. Dabei verdreht es ihr das Knie. Das Rennen wird unterbrochen. Es sind bange Minuten.
Prenn ist sofort bei seinem Schützling. Er merkt schon kurz nach dem Unfall: Es sieht nicht gut aus. «Aline hatte starke Schmerzen, sie weinte. Das ist normal. Ich habe versucht, ihr gut zuzureden. Was soll man sonst in so einer Situation tun?» Kurz darauf wird die dreifache Juniorenweltmeisterin mit dem Helikopter zur Untersuchung nach Zürich geflogen. Dort wird am Abend die niederschmetternde Diagnose gestellt.
Das Rennen wird zur Nebensache. Die Französin Clara Direz (24) gewinnt, ohne zuvor je in die Top 5 eines Rennens gefahren zu sein. Zweite wird die völlig unbekannte Österreicherin Elisa Mörzinger (22), Rang 3 holt sich Marta Bassino (It). Mitfavoritin Wendy Holdener scheitert bereits im Achtelfinal.