Corinne Suter (25) ist die beste Abfahrerin der Welt. Stand jetzt. Sie führt das Disziplinen-Klassement mit 272 Punkten an, ihre grösste Rivalin ist Mikaela Shiffrin (256 Punkte). Doch aus dem Showdown im Kampf um die Disziplinen-Kugel wird in Garmisch-Partenkirchen (De) nichts. Der Grund: Shiffrin legt nach dem Tod ihres Vaters Jeff eine unbestimmte Pause ein. «Der Zeitpunkt ihrer Rückkehr in den Weltcup ist derzeit offen», teilte der amerikanische Skiverband mit. Der Anästhesist erlitt am letzten Sonntag nach einem Unfall fatale Kopfverletzungen.
«Es tut mir extrem leid für sie, es ist so schlimm», so Suter. Zwar kennen sich die beiden Konkurrentinnen nicht besonders gut, Suter fühlt aber mit Shiffrin mit. «Bei einer solchen Nachricht merkt man wieder einmal, dass der Skisport nur ein kleiner Teil des Lebens ist», so die Schwyzerin.
Shiffrin verlor bereits kurz vor dem Saisonstart ihre geliebte Grossmutter Pauline Condron. Sie verstarb 98-jährig nach langer Krankheit. Und nun also der zweite Schicksalsschlag. Auf die Spekulationen, ob Shiffrin die Saison möglicherweise ganz abbricht, will Suter nicht eingehen. «Aber ich würde es völlig verstehen.»
Auch Wendy Holdener, Shiffrins langjährige Konkurrentin in den technischen Disziplinen, fühlt mit. Nach dem ersten Training und dem guten 12. Platz sagt sie: «Ich habe ihr noch nicht geschrieben. Das mache ich in den nächsten Tagen. Heute soll ja die Beerdigung stattfinden, das ist genügend los. Aber was soll man in dieser Situation schon sagen?» Holdener hofft, dass Shiffrin irgendwie Kraft findet. «Wenn ich mich in ihre Lage hineinversetze... Es wäre der Horror.»