Das Podest
1. Federica Brignone (Ita) 1:21,64
2. Lara Gut-Behrami (Sz) +0,58
3. Corinne Suter (Sz) +1,08
Das Rennen
Am 26. Januar 2024 riss sich Corinne Suter in der Abfahrt von Cortina d'Ampezzo das Kreuzband und den Meniskus. Jetzt, fast ein Jahr später, steigt sie an gleicher Stelle erstmals wieder auf ein Weltcup-Podest. Mit Startnummer 1 legt die amtierende Abfahrtsolympiasiegerin stark vor, insbesondere der unterste Streckenteil gelingt ihr hervorragend. Nur zwei Konkurrentinnen schaffen eine noch schnellere Gesamtzeit.
Eine davon ist Federica Brignone. Die Italienerin unterbietet die Zeit der Schweizerin um über eine Sekunde. Ein absoluter Traum-Lauf, der bis zum Ende unerreicht bleibt und ihr den 31. Weltcupsieg der Karriere einbringt. Lara Gut-Behrami fährt mit einem ebenfalls überzeugenden Auftritt auf Platz 2. Gegenüber der Siegerin kommt bei der Tessinerin im Verlauf der Fahrt, die sie ohne gröbere Fehler durchzieht, eine gute halbe Sekunde Rückstand zusammen.
Gefährlich werden den beiden Schweizerinnen auf dem Podest nur noch zwei Athletinnen. Lindsey Vonn hält gut mit, stürzt dann aber bei Rennhälfte wegen einer Unachtsamkeit (siehe «Das gab zu reden»). Ricarda Haaser fährt mit einem entfesselten Schlussabschnitt noch bis auf sechs Hundertstelsekunden an Suter ran. Im Gegensatz zu ihren Teamkolleginnen kommt sie gut mit der Kurssetzung des österreichischen Trainers zurecht.
Die weiteren Schweizerinnen
21. Malorie Blanc +2,39
22. Michelle Gisin +2,54
26. Joana Hählen +2,79
28. Jasmina Suter +2,83
DNF: Priska Ming-Nufer, Delia Durrer, Janine Schmitt, Stefanie Grob.
Malorie Blanc kommt nach ihrem sensationellen Wochenende in St. Anton mit Platz zwei in der Abfahrt und Platz neun im Super-G nicht richtig auf Touren. Ihre Fahrt auf Rang 21 – nach dem 24. Platz in der Abfahrt vom Samstag – ist jedoch solid und reicht zur drittbesten Schweizer Zeit. Die Walliserin ist definitiv im Weltcup angekommen.
Auch die restlichen Schweizerinnen verpassen einen Platz unter den ersten 20. Für Gisin, Hählen und Suter gibts immerhin noch Weltcup-Punkte.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Am Samstag sagte Gut-Behrami nach Platz fünf in der Abfahrt, sie sei 70 Prozent zufrieden. Und heute? «Ich lasse es mit den Prozenten, weil sonst tönt es komisch. Es geht in die richtige Richtung, es fehlt vielleicht noch das letzte bisschen, das ich letztes Jahr hatte. Selbstverständnis ist das falsche Wort, um es zu beschreiben, mir fällt kein passendes Wort ein. Aber ich kann mich nicht beklagen, ich fahre schnell, auch wenn nicht alles 100 Prozent klappt. Ich bin aber immer im Ziel und immer gesund», erklärt sie. «Es hat mich vermutlich auch stark gemacht in meiner Karriere, dass ich immer hart gearbeitet habe, bis ich zufrieden war.»
«Für mich ist schön, dass ich wieder Freude habe am Skifahren. Die positiven Ergebnisse stechen für mich heraus. Ich war froh, mit der Nummer 1 zu fahren. Das ist aktuell gut so, dann fahre ich nach Instinkt und schaue nicht zu fest auf die anderen», sagt Corinne Suter im Zielraum. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie den Podestplatz noch nicht auf sicher. Als es dann so weit ist, sagt sie: «Ich habe versucht, die positiven Erlebnisse in den Vordergrund zu nehmen. Ich musste eine andere Corinne kennenlernen. Das hilft mir für die Zukunft. Dass es nicht immer schnell geht, dass man im Sport nichts mit biegen und brechen erzwingen kann.»
Das gab zu reden
Lindsey Vonn ist trotz ihres Sturzes gut gelaunt. «Das Titan ist noch da», sagt die 12-fache Cortina-Siegerin (Abfahrt und Super-G) nach ihrem Sturz mit einem Lachen im SRF-Interview. «Sicher bin ich nicht ganz glücklich mit dem Cortina-Wochenende. Aber nicht jeder Tag kann perfekt sein. Ich bin positiv – und ich war schnell unterwegs.»
Die Bedingungen
Die Tofana zeigt sich in Top-Zustand. Das Wetter ist zwar nicht mehr so gut, wie noch am Samstag. Die Sicht ist aber dennoch tadellos.
So gehts weiter
Am Dienstag folgt der Riesenslalom am Kronplatz. Für die Speed-Spezialistinnen gehts am Wochenende in Garmisch-Partenkirchen (De) weiter, wo am Samstag eine Abfahrt und am Sonntag ein Super-G stattfindet.