Die Ski-WM in Cortina d'Ampezzo vom kommenden Februar soll wegen den Corona-Folgen auf den März 2022 verschoben werden. Und damit gleich nach den Olympischen Spielen in Peking (4.-20. Februar) stattfinden. Das wollen in Italien alle.
Könnte man meinen. Denn: Sowohl die WM-Organisatoren, der Skiverband und auch das Olympische Komitee plädieren dafür. Sie reichten beim Weltskiverband FIS einen entsprechenden Antrag ein. Bei einer kurzfristigen Absage befürchten sie Einbussen von bis zu 30 Millionen Euro.
Brignone: «Bin wirklich wütend»
Eine, die mit einer möglichen WM-Verschiebung nichts anfangen kann, ist Federica Brignone (29). «Ich bin wirklich wütend und habe es satt», nervt sich die Gesamtweltcupsiegerin des letzten Winters. «Bei allem Respekt für diejenigen, die krank waren und sind, für die Toten, für diejenigen, die so viel wegen des Virus gearbeitet und gelitten haben, aber meiner Meinung nach wird jetzt übertrieben. Die Daten sprechen von keiner so dramatischen Sterblichkeit», so Brignone gegenüber sportnews.bz.
Starker Tobak! Schliesslich ist Brignone in Italien äusserst populär, ihr Wort hat Gewicht. Die FIS gibt seine Entscheidung am 1. Juli bekannt. Für Super-Technikerin Brignone ist schon jetzt klar: Die WM muss wie geplant 2021 stattfinden. «Welchen Sinn hätte ein zweites Grossereignis innerhalb eines Monats?», fragt sie rhetorisch. Es sehe schliesslich danach aus, als ob der medizinische Notstand schon jetzt überwunden sei. Wir erinnern uns: Brignones Mutter Maria Rosa Quario (58) war im April selbst am Corona-Virus erkrankt und überstand die Krankheit. Tochter Federica hatte sich fürsorglich um sie gekümmert.
WM ohne Zuschauer? Nein, das auch nicht
Eine «Geister-WM» ohne Zuschauer – auch das wird diskutiert – möchte Brignone übrigens auch nicht. «Für die Stadt, für die lokalen Betreiber, aber auch für uns Athleten ist das nicht vorstellbar», sagt sie.