Sie ist seine Top-Athletin. Super-G-Olympiasiegerin. Dreifache Weltmeisterin. Zweifache Gesamtweltcupgewinnerin. Mit zarten 25 Jahren. Und jetzt droht sie mit Rücktritt.
«Die Angst, Anna Fenninger zu verlieren, ist natürlich da», sagt Jürgen Kriechbaum, ÖSV-Damen-Cheftrainer, gegenüber «sky sport Austria».
Fenninger und der österreichische Verband liegen sich in den Haaren. Die Streitpunkte: Annas Manager und die Forderung nach mehr sportlicher Unterstützung.
Kriechbaum spricht von einer «sehr, sehr unangenehmen» Situation. «Das ist eine Sache, die sich schon relativ lange aufgebaut hat, aber letztendlich geht es um eine Sonderbetreuung, um eine Spezialbetreuung, die sich die Anna wünscht und wo es im Moment noch ein wenig in Schwebe ist, was da passieren soll.»
Die Salzburgerin hat mit einer E-Mail an die wichtigen Leute des ÖSV den Stein ins Rollen gebracht. Sie droht mit Rücktritt, weil der Verband von ihr verlange, sich von ihrem einflussreichen deutschen Manager Klaus Kärcher zu trennen. Der ÖSV dementiert dies.
Kriechbaum: «Wie man das aus der E-Mail von Anna Fenninger herauslesen kann, wird das schwer von ihr persönlich geschrieben worden sein. Ich glaube, dass sie da auch möglicherweise in eine Situation hineingerät oder hineingeritten wird, die sie selbst nicht unbedingt will.»
Dieser Meinung ist auch ÖSV-Sportdirektor Hans Pum: «Ich weiss, dass das nicht ihre eigenen Worte sind», wird er von «krone.at» zitiert, «aber dieser Brief ist eine Drohung, fast wie eine Erpressung – ich bin mehr als enttäuscht.» (yap)