Gemessen an «Major»-Titeln ist Carlo Janka nach Pirmin Zurbriggen (57) der zweiterfolgreichste Rennfahrer der Schweizer Ski-Geschichte. Der Obersaxer hat im Riesenslalom WM- (2009) sowie Olympiagold (2010) eingefahren und hat in der Saison 2009/10 als letzter Skigenosse den Gesamtweltcup gewonnen. Und die Chance ist gross, dass der zweifache Lauberhornsieger (Abfahrt 2010, Kombi 2015) in diesem Jahr mit seinen Teamkollegen erstmals im Nationencup triumphiert.
Aber dass die Schweiz in dieser Wertung nach den Erfolgen der Frauen in Crans Montana 918 Punkte vor dem Erzrivalen Österreich liegt, macht den «Iceman» nicht heiss: «Als Einzelsportler interessiert mich der Nationencup nicht wirklich. Da wird im Moment ein Riesentamtam darum gemacht, aber für uns Rennfahrer ist das gar nicht so massgebend. In den letzten 30 Jahren haben wir auch nie auf diese Wertung geschaut. Doch jetzt wird es vor allem von den Medien aufgeblasen.»
Janka gibt Holdener einen Korb
Wendy Holdener sagte, dass sie beim Weltcupfinale in Cortina im Fall eines Siegs im Nationenklassement in Cortina eine grosse Party mit den Männern feiern möchte. Würde Janka an dieser Feier teilnehmen? «Nein, da werde ich nicht dabei sein. Es ist gut und recht, wenn wir diesen Cup gewinnen. Aber er wird mein Leben nicht verändern.»
Der 33-Jährige sagt, was die meisten Fahrer denken. Wie Slalom-Held Daniel Yule (27). Der Walliser, der in Madonna di Campiglio, Adelboden und Kitzbühel triumphierte, sagt zu BLICK: «Ich freue mich zwar für die vielen Schweizer Ski-Fans, aber persönlich interessiert mich der Nationencup nicht. Mich interessiert die Kristallkugel für den Sieg in der Slalom-Gesamtwertung. Ein Erfolg im Ranking der Nationen bringt mir als Individualsportler nichts.»
Dass ihm Mannschaftstriumphe nicht viel bedeuten, demonstrierte Yule bereits im letzten Frühling, als er die Team-Goldmedaille der WM in Are seinem genialen Trainer Matteo Joris schenkte.