Als Camille Rast am 13. März 2017 Junioren-Weltmeisterin im Slalom wurde, waren sich längst viele einig: Die junge Frau aus Vétroz VS wird schon bald die Ski-Welt erobern! Doch daraus wurde nichts. Heute ist Rast 21 Jahre alt und auf dem Weg, wieder im Ski-Zirkus Fuss zu fassen. Wieder? Genau. Denn: Rast fuhr zwar mit 17 Jahren schon einmal auf Rang 9 des Weltcup-Riesenslaloms von Kronplatz (It), doch kurz danach begannen die Probleme.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber legte die Super-Technikerin, die schon als Teenager unglaubliche Kraftwerte aufwies, flach. Zwei Jahre verpasste Rast dadurch – und verzweifelte beinahe. Im letzten Winter dann tastete sie sich wieder an den Spitzensport heran, alles lief gut. Doch ausgerechnet beim allerletzten Rennen im März 2019 erwischte es Rast erneut. Diesmal riss sie sich ein Kreuzband. Zurück auf Feld Null.
«Pippi Langstrumpf» greift wieder an
Ohne auf die Ski zu können, kam irgendwann die Corona-Krise dazu. Es passte zum Bild. Doch Rast liess nicht locker, seit diesem Winter greift sie wieder an. «Es ist so viel passiert in den letzten Jahren, dass ich jetzt vor nichts mehr Angst habe», sagt die passionierte Mountainbike-Fahrerin.
Weltcuppunkte gab es zwar noch nicht, doch wer das Talent Rasts kennt, weiss: Sie sind nur eine Frage der Zeit. Zuletzt wurde Rast beim Europacup-Riesenslalom in Andalo (It) Zweite. Nach vielen Rückschläge ist die Frau, die wegen ihrer zwei Zöpfen auch schon mal «Pippi Langstrumpf» genannt wird, zurück. Endlich.