Es gibt im Schweizer Sport einen hart geführten Kampf, der nicht einmal vom Coronavirus gestoppt wird – zwischen den Vertretern der Lauberhornrennen und den Entscheidungsträgern von Swiss-Ski.
Die Vertreter des Weltcup-Klassikers prozessieren seit gut einem Jahr am Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne gegen die Entscheidungsträger vom Ski-Verband.
Bruderkrieg um Kohle
Die finanziell arg lädierten Wengener fordern von Swiss-Ski für die Organisation der Lauberhornrennen pro Jahr rund eine Million Franken mehr als bisher. Gleichzeitig wollen sie verhindern, dass der Verband den telegenen «Hundschopf» als Werbefläche nutzen darf.
Das Urteil des CAS steht aus, der alpine «Bruderkrieg» ums grosse Geld droht mit einer Verlängerung. Doch vielleicht sorgt ja die Regierung vom Kanton Bern für einen Waffenstillstand.
Ein Swiss-Ski-Insider: «Ein Vertreter des Berner Regierungsrats kündigte an, dass man sich mit den Veranstaltern der Rennen im Berner Oberland an einen Tisch setzen wolle. Falls die Wengener und auch die Adelbodner ihre Bücher offenlegen, wäre man von Seite des Kantons bereit, über eine Defizitgarantie zu verhandeln.»
Politische Hürden
Christian Haueter, Geschäftsführer der Adelbodner Rennen, bestätigte vor ein paar Wochen, «dass es einen ersten Kontakt mit der Berner Regierung gegeben hat». Wegen der Corona-Krise wurden weitere Gespräche jedoch verschoben.
Doch gemäss BLICK-Recherchen will sich der Berner Regierungspräsident Christoph Ammann nach der Corona-Krise mit den Veranstaltern zusammensetzen. Während diese alle Zahlen offenlegen, soll Ammanns Wirtschaftsdirektion prüfen, welchen volkswirtschaftlichen Nutzen die Rennen dem Kanton und der Region Berner Oberland bringen.
Bis zum Happy End im Krimi um Hundschopf und Chuenisbärgli sind also noch diverse politische Hürden zu überwinden.