Lara Gut (27) startet im nächsten Winter für Liechtenstein. Unvorstellbar. Oder? Ihr vier Jahre jüngerer Bruder macht genau dies. «Mein Hauptziel besteht darin, von neuen Trainern weitere Anregungen und neue Impulse zu erhalten», sagt Ian.
Er profitiert davon, neben dem Schweizer und dem italienischen Pass auch jenen des kleinen Fürstentums zu besitzen. Genau wie Lara. Der Grund: Mutter Gabriella war einst Sportlehrerin im Jura, deren Vater stammt aber aus Brescia (It) und die Mutter aus Mauren (Lie).
Die Familie Gut ging schon immer eigene Wege
Wer nun aber fürchtet, Lara könnte ebenfalls einen Nationenwechsel anstreben, darf beruhigt werden. Zugegeben: Zwar ging die Familie Gut in der Karriere ihrer Kinder schon immer eigene Wege, Lara und Ian wurden bis zu ihrer Jugend ausserhalb der Verbands von den Eltern gefördert.
Auch fuhr Lara im Training bei der Junioren-WM 2007 im italienischen Dress – einfach darum, weil sie noch kein Schweizer Rennanzug hatte. Vor allem aber: Für Lara gibt es aufgrund ihres Status keinerlei Gründe, ihrem Bruder nachzueifern.
Lara profitiert von Swiss Ski
Dieser erfüllte mit seinen Resultaten in der letzten Saison – er fuhr vor allem FIS- und Europacup-Rennen – die Vorgaben von Swiss Ski nicht, um weiterhin als Kaderathlet zu gelten. Ian würde also nicht mehr von verschiedenen Vorzügen profitieren. Mit einem Verbandswechsel verpasst er also nichts.
Lara dagegen ist mit ihrem Privat-Team seit Jahren bestens in den Strukturen von Swiss Ski integriert und liefert seit Karrierebeginn Top-Resultate im Weltcup. Der Verband erklärt: «Ein Nationenwechsel stand bei Lara Gut nie zur Diskussion. Eine Athletin auf ihrem Leistungsniveau profitiert insbesondere auch in Sachen Trainingsinfrastruktur und Vergleichsmöglichkeiten von den Strukturen und Möglichkeiten eines grossen Verbandes.»