Das Podest
1. Fredrik Möller (Nor) 1:29,22
2. Vincent Kriechmayr (Ö) +0,20
3. Alexis Monney (Sz) +0,24
Das Rennen
Dritter Super-G in diesem Winter, dritter Podestplatz für die Schweiz. Nach seinem Triumph bei der Abfahrt vom Samstag legt Alexis Monney am Sonntag in Bormio mit dem dritten Platz nach. Mit Startnummer 27 startet der Fribourger mit einer frechen Linie und zündet weiter unten den Turbo. Am Ende verdrängt er den bis dahin drittplatzierten Schweizer Kollegen Stefan Rogentin vom Podest.
Für Monney ist es der erste Exploit im Super-G. Als bis anhin bestes Ergebnis resultierte Anfang Dezember in Beaver Creek ein 17. Rang. Mit Rogentin, Marco Odermatt und Franjo von Allmen klassieren sich drei weitere Schweizer gleich hinter Monney. Überschattet wird das gute Schweizer Resultat vom Sturz von Gino Caviezel (siehe «Das gab zu reden»).
Das Rennen gewinnt mit Fredrik Möller ein Norweger. Bis zum Mittelteil ist der Überraschungsmann schon gut unterwegs, im letzten Teil der Strecke zündet er nochmals den Turbo. Für Möller ist es der erste Weltcupsieg. Sein Potenzial deutete der 24-Jährige in Beaver Creek und Val Gardena schon etwas an: Dort verpasste Möller das Podest mit jeweils einem vierten Rang nur knapp. Am nächsten kommt Möller Vincent Kriechmayr. Der Österreicher büsst zwei Zehntel auf den Sieger ein.
Die anderen Schweizer (nach 30 Fahrern)
4. Stefan Rogentin +0,42
5. Marco Odermatt +0,45
6. Franjo von Allmen +0,64
15. Justin Murisier +1,38
25. Marco Kohler +2,34
DNF: Gino Caviezel, Lars Rösti
Stefan Rogentin kann im ersten Streckenabschnitt das Tempo nicht mitnehmen, im Mittelabschnitt dreht er aber auf und macht viel Zeit gut. Bis zur Turbofahrt von Teamkollege Alexis Monney ist der Bündner auf Podestkurs.
Ähnlich wie Rogentin gelingt auch Marco Odermatt kein Start nach Mass. Der Nidwaldner fährt eine nicht ganz so enge Linie, was viel Zeit kostet. Im unteren Streckenabschnitt kann der Vorjahressieger von Bormio etwas aufholen, letztlich verpasst er aber das Podest.
Franjo von Allmen verpasst nach dem Flachstück im oberen Streckenabschnitt eine Linkskurve, woraufhin er weit nach aussen getrieben wird und beinahe das nächste Tor verpasst. Trotz des Fehlers kann der Berner Oberländer mit den Top 5 mithalten und klassiert sich hinter Odermatt.
Justin Murisier startet schnell und ist lange auf Podestkurs. Kurz vor dem Ziel rutscht er jedoch kurz weg und greift mit der Hand in den Schnee. Dadurch verliert der Walliser viel Tempo und klassiert sich ausserhalb der Top 10.
Als letzter Schweizer startet Marco Kohler ins Rennen. Oben kann Kohler noch mithalten, nach dem Mittelabschnitt wächst der Rückstand immer weiter an. Unten muss der Berner einmal die Ski querstellen und verliert in Folge viel Tempo.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Alexis Monney: «Ich hatte etwas Mühe am Start, hatte oben einen kleinen Fehler mit dem Innenski und dachte, ich darf so nicht weiter Skifahren. Unten war es richtig gut, ich habe die Ski fahren lassen. Als ich durch das Ziel gefahren bin, hätte ich nicht gedacht, dass es reicht. Ich habe noch nicht richtig realisiert, was gestern passiert ist. Ich weiss nicht, was ich sagen soll – es ist wunderschön.»
Marco Odermatt: «Die Einfahrt zur Traverse habe ich verpasst und fahre etwa fünf Meter unter der Linie durch. Dort verliere ich dann viel Zeit. Der Sturz von Caviezel fährt mit, auch wenn man das versucht auszublenden. Es ist zu viel passiert diese Woche, dass man da mit vollem Risiko runterfährt.»
Stefan Rogentin: «Man kriegt den Sturz mit, ich habe es auch gesehen. Die Bilder musst du wieder aus dem Kopf kriegen. Aber bei mir hatte es auch mit der Abstimmung zu tun, ich bin weniger aggressiv gefahren und konnte den Zug oben nicht mitnehmen.»
Das gab zu reden
Die Sturz-Serie auf der Stelvio geht weiter. Gino Caviezel, der das Rennen eröffnet, ist das nächste Opfer. Nach knapp 45 Sekunden bleibt der Bündner kurz vor dem San-Pietro-Sprung mit dem Aussenski an einem Tor hängen, kommt zu Fall und bleibt auf der Piste liegen.
Das gab zu reden II
Alexis Pinturault verzichtet auf den Start beim Super-G in Bormio. Diesen Winter verlief es dem 33-Jährigen nach seinem Comeback nach seinem im Januar erlittenen Kreuzbandriss noch nicht wie gewünscht. Als beste Platzierung resultierte ein 10. Platz beim Super-G in Beaver Creek. Auf Instagram schreibt der Franzose, er sei körperlich und mental nicht bereit, um am heutigen Sonntag zu starten. Er wünsche seinen Teamkollegen viel Erfolg beim Rennen und sei in Gedanken weiterhin bei Cyprien Sarrazin. Von Sarrazin gibt es derweil positive Nachrichten. Der Franzose war beim Abfahrtstraining auf der Stelvio am Freitag übel gestürzt und hatte eine Hirnblutung erlitten. Wie der französische Skiverband am Samstagnachmittag mitteilte, ist der 30-Jährige nach der gut verlaufenen Notoperation nun wieder bei Bewusstsein und befindet sich in einem stabilen Zustand.
Die Bedingungen
Wie bei der Abfahrt vom Samstag zeigt sich Petrus von seiner besten Seite. Im italienischen Bormio scheint die Sonne, am Himmel sind keine Wolken zu sehen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt präsentiert sich die Piste in gutem Zustand.
So gehts weiter
Für die Männer steht eine kurze Pause an. Am Mittwoch, 8. Januar 2025 geht es für die Techniker mit dem Nachtslalom in Madonna di Campiglio (It) weiter. Der Start des 1. Laufs erfolgt um 17.45 Uhr.