BLICK-Ski-Experten ziehen Bilanz
So geil war die Ski-WM

Die WM 2015 ist Geschichte. Die Ski-Experten von BLICK ziehen für Sie Bilanz. Das sind die Highlights aus den letzten zwei Wochen.
Publiziert: 15.02.2015 um 21:24 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:36 Uhr
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Brutal geschnitten: Bode Millers Wunde am Bein
Foto: EPA

Die Schocker
Lebt der überhaupt noch? Diese Frage stellen sich viele, nachdem Ondrej Bank (Bilder unten) mit hervorragenden Zwischenzeiten in der Kombi-Abfahrt kurz vor dem Ziel heftig gecrasht und minutenlang liegen geblieben ist. Wie durch ein Wunder kommt der Tscheche mit einer Gehirnerschütterung, Schnittwunden und Prellungen davon. Richtig böse unter die Haut geht der wilde Super-G-Ritt von Bode Miller (Bilder oben): Nach einem fürchterlich Abflug landet der Ami auf den scharfen Kanten seiner Ski – tiefe Fleischwunde und Sehnenriss! Miller kündigt danach beim US-Fernsehsender NBC seinen Rücktritt an. Doch das hat der 37-Jährige in den vergangenen zehn Jahren mindestens zehnmal getan. Wetten, dass er auch diesmal den Rücktritt vom Rücktritt gibt?

Mitleid
Bevor der FIS-Speed-Rennleiter Hannes Reichelt (Abfahrtsweltmeister 2001) Beat Feuz zu Abfahrts-Bronze gratuliert, entschuldigt sich der Österreicher beim Emmentaler: «In diesem Rennen hatten drei Athleten besonders schlechte Wind- und Lichtbedingungen: Georg Streitberger, Dominik Paris und Beat Feuz. Dass Beat bei diesen schwierigen Bedingungen trotzdem eine Medaille gewinnt, kann man gar nicht hoch genug einschätzen.»

Der Fehlstart
Catherine Elvinger (19) kann nichts aufhalten. Mit der Startnummer 102 prescht sie im WM-Riesenslalom los, bremst ab und wird vom Starter zum Weiterfahren angehalten – und letztlich wegen Frühstarts disqualifiziert. Die Luxemburgerin: «Ich war so gestresst, dass ich kurz vor meinem Startfenster losging.» Ihr Start-Stopp-Start ist mittlerweile zum grossen Internet-Knaller geworden.

Das Fettnäpfchen
In der Enttäuschung über ihren 3. Platz in der Abfahrt kritisiert Lara Gut das WM-OK: «Alle haben einen Plan, aber alle einen anderen. Nichts funktioniert!» Die Volunteers, die freiwilligen Helfer, sind gekränkt. Vertreter von Swiss-Ski werden mehrfach auf diesen Ausrutscher von Gut angesprochen. Ein bisschen Diplomatie schadet manchmal nicht.

Die Goldhamster
Tina Maze und Anna Fenninger holen vier von fünf Goldmedaillen und je einmal Silber. Die Slowenin ist zuerst enttäuscht, sie wollte Medaillen in allen fünf Disziplinen. Fenninger dagegen freut sich. Vor ihrem Sieg an der WM gewann sie kein Super-G-Rennen. Der Männer-Medaillenhamster heisst Marcel Hirscher. Er gewinnt bis zum abschliessenden Slalom zweimal Gold und einmal Silber.

Das Promi-Paar
Tiger Woods und Lindsey Vonn sind andauernd auf der Grossleinwand in Beaver Creek zu sehen. Allerdings selten lachend. Lindsey muss mit einer Bronze-Medaille aus vier Rennen vorliebnehmen. Wie während der WM bekannt wird, leidet Tiger an der Nervenkrankheit Yips und muss pausieren. Wenigstens scheints in der Liebe rund zu laufen.

Der Spruch
Italiens Dominik Paris kann nach dem Super-G-Sieg in Kitzbühel seiner Favoritenrolle bei der WM zwar nicht gerecht werden, dafür glänzt er mit der pointiertesten Analyse zum Svindal-Comeback: «Wenn ein Svindal nach einer solch schweren Verletzungspause bei der WM Sechster wird, zeigt das, dass alle anderen nur trainieren, damit ihre Trainer einen Job haben!»

Die Aufholjagd
Mit acht Zehnteln Rückstand aufs Podest liegt Vicky Rebensburg nach dem 1. Lauf des WM-Riesen auf Platz 11. Im 2. Durchgang stürmt sie auf Platz 2, schnappt sich Silber. Vicky: «Bei der WM zählen nur Medaillen. Deswegen hatte ich das Messer zwischen den Zähnen.» Es ist ihre erste WM-Medaille, nachdem sie in Vancouver Gold und in Sotschi Bronze im Riesen geholt hat.

Das Comeback
Am 19. Oktober rüttelte eine Schlagzeile die Skiwelt auf: «Aksel Lund Svindal fällt wegen eines Achillessehnenrisses für den Rest der Saison aus!» Normalerweise hat eine solche Verletzung für einen Skirennfahrer tatsächlich eine Pause von sechs Monaten zur Folge, doch Norwegens Super-Elch meldet sich schon bei dieser WM zurück. Und wie: Er wird zweimal Sechster, in der Abfahrt verpasst er die Medaille um 14 Hundertstel. BLICK überreicht dem Wikinger Gold für das Comeback des Jahres!

Der Skandal
Die Super-Kombination verkommt zur Superfarce! Weil die Pistenarbeiter an diesem warmen Sonntagnachmittag nicht in der Lage sind, die Rillen zwischen den Toren wegzurutschen, ist die Slalom-Piste nach zehn Fahrern kaputt. Deshalb gewinnt Marcel Hirscher dank Startnummer 1 im Slalom Kombi-Gold, obwohl er nach der Abfahrt drei Sekunden zurückliegt. Die starken Schweizer Abfahrer Feuz und Janka gehen leer aus. Ihr Trainer Jörg Roten ist danach stinksauer: «Die Bedingungen waren hier schlimmer als bei einem JO-Rennen!»

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